Testbericht

Focal Chorus 726 V

12.8.2010 von Redaktion connect und Malte Ruhnke

Die "New-Edge"-Box aus Frankreich überzeugt mit Bassfundament und Dynamik

ca. 1:35 Min
Testbericht
  1. Focal Chorus 726 V
  2. Datenblatt
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© Archiv

Am Bauprinzip ihres Bestsellers haben die Franzosen nicht viel geändert - gut so. Auch die V-Klasse ist eine reinrassige 3-Wege-Box mit zwei Tieftönern, einem Mitteltöner und einer Alu-Titan-Inverskalotte. Der typische Focal-Hochtöner bekam nun sein eigenes, abgesetztes Metallgehäuse und soll gegenüber dem Vorgängermodell klirrärmer spielen. Das konnte die Messung der AUDIO-testfactory zumindest um einige Dezibel bestätigen. Weit deutlicher wirkte sich aber in der Messung die andere Bassreflexabstimmung aus: Das Rohr der 726 V hat seinen Hauptarbeitsbereich um 40 Hertz, was die Tieftöner deutlicher entlastet und in Kombination mit dem nun vergrößerten Durchmesser schädliche Kompressions- und Wirbeleffekte messtechnisch deutlich verringert. Und das bei insgesamt etwas verbessertem Tiefgang und einer moderateren Bassanhebung.


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Der Frequenzgang der Frequenzweiche wird sorgsam kontrolliert
© Archiv

Optisch ist auch die 726 im 21. Jahrhundert angekommen: Das "V" im Namen taucht im Design etwa der Frontabdeckung auf, die den Hochtöner ausspart und der Box (wie auch die abgeschrägten Seiten) eine "New Edge"-Optik verleiht.

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© Archiv

Hörtest

Spannend geriet der Generationenkonflikt im AUDIO-Hörraum: Die "alte" Chorus 726 S, in der AUDIO-Redaktion nicht gerade als Langweiler bekannt, musste sich in punkto Spielfreude und Dynamik ihrer Nachfolgerin geschlagen geben. Geradezu adrenalingeschwängert und explosiv jagte die "Neue" die Crescendi von Berlioz' "Symphonie Fantastique" (Jansons, Bayerischer Rundfunk) in schwindelerregende Dynamikhöhen, ließ die Pauken nur so krachen und die Blechbläser schmettern. Und wie ein Scheinwerfer, der jeden einzelnen Akteur auf der Bühne separat anstrahlt, schälte die Chorus auch unfreiwillige Klangereignisse wie Huster und das obligatorische Notenumblättern heraus.

Doch diese agile wie detailverliebte Abstimmung brachte auch Schattenseiten: Schwierige Klassikaufnahmen wie etwa Wagners "Tannhäuser" (Barenboim, Teldec) projizierte die alte Focal weniger glänzend, dafür angenehmer und auf Dauer auch ermüdungsfreier in den Raum, die neue V musste sich gar eine zu geringe Distanz der Sänger zum Hörer nachsagen lassen. Gerade Streichern und Chören gab die 726 V manchmal einen Tick zuviel Höhenglanz mit, was die mittleren Lagen etwas zu überdecken drohte. Doch mit dynamikreichen Rockscheiben wischte die Focal audiophile Bedenken bezüglich Auflösung und Neutralität flugs beiseite und setzte mit den abgrundtiefen und völlig mühelos abgebildeten Bässen von Jeff Becks "Hip-Notica" (aus "Who Else!", Epic) ein klares Zeichen. Besonders in der untersten Oktave konnte die Chorus V ihre Vorgängerin klar auf Distanz halten.

Focal Chorus 726 V

Focal Chorus 726 V
Hersteller Focal
Preis 1140.00 €
Wertung 76.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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