Standlautsprecher

Epos Elan 35 im Test

10.9.2012 von Redaktion connect

Optisch wirkt die neue Elan 35 von Epos angenehm zurückhaltend, ja fast ein wenig brav. Sie ist weder besonders schmal noch breit, bleibt aber in der Höhe deutlich unter der psychologisch wichtigen 1-Meter- Marke.

ca. 2:00 Min
Testbericht
Epos Elan 35 im Test
Epos Elan 35 im Test
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Wer es lieber knuffig als hochaufragend mag, wird diese stets echtholzfurnierte Box vermutlich richtig hübsch finden. Dafür, dass aus dem spontanen "gefällt mir" eine längere Freundschaft werden könnte, sorgt der Verzicht auf Chromblenden und Glitzerkram aller Art. Familien mit kleinen Kindern ziehen aus der unterdurchschnittlichen Bauhöhe einen weiteren Vorteil: Die Box lässt sich weniger leicht umwerfen.

Die weitere Maximierung der Standsicherheit garantiert der Sockel, dessen leicht hervortretende Beine den Fußabdruck zusätzlich vergrößern. Sehr durchdacht wirkt die Epos-Lösung für das leidige Thema Chassisabdeckungen: Der dunkelgraue Teil der Boxenfront, der aussieht wie eine unverrückbare Schallwand, ist in Wirklichkeit abnehmbar und lässt sich durch eine formgleiche, vollflächig stoffbezogene Variante ersetzen. Damit ist sichergestellt, dass die Chassis mit und ohne Schutz gleiche Arbeitsbedingungen vorfinden. Angenehmer Nebeneffekt: Es gibt bei beiden Varianten keine sichtbaren Schrauben. Die schallführende Wirkung der Ausfräsungen ist in die Abstimmung einbezogen. Die Box sollte deshalb nicht ohne einen der Aufsätze betrieben werden.

Die Chassis sind Neuentwicklungen mit allem, was moderne Treiber ausmacht. Eine 25 Millimeter große, ferrofluidgekühlte Gewebekalotte mit tiefer Eigenresonanz ist dem Hochtonbereich zugeordnet. Trotz grundsätzlich softer und hochdämpfender Membran soll das System die Klangpräzision von Hartkalotten erreichen, aber ohne deren Nachteile beim Resonanzverhalten.

Bildergalerie

Epos Elan 35

Epos Elan 35

Elegant gelöst: Die aufgesetzte Schallwand verdeckt alle Schrauben.

Der Name ist Programm

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Die Tiefmitteltöner im respektablen 19-Zentimeter-Format verwenden Membranen aus weichem, eigenklangarmem Polypropylen, die von ausgeprägt dreidimensionalen Dustcaps stabilisiert werden. Die Körbe und Zentrierungen sind zur Rückseite großzügig ventiliert, damit die Luft jederzeit ungehindert schwingen kann. Im Bass arbeiten beide Chassis Hand in Hand, in den Mitten ist hingegen nur der obere im Einsatz, was eine unerwünschte vertikale Einschnürung der Abstrahlung verhindert.

Die Frequenzweiche versucht Epos-typisch mit eher geringen Flankensteilheiten auszukommen, um das zeitliche Gefüge nicht durch Phasendrehungen zu torpedieren. Etwas auf der Strecke bleibt bei diesem Purismus die Linearität im Frequenzbereich, wo sich nahe 600 Hertz ein kleine Überhöhung abzeichnet. Die restlichen Messwerte sind erstklassig. Die Epos ist in diesem Feld die bei weitem wattgenügsamste Box und erzielt, wenn es denn sein muss, die höchste maximale Lautstärke.

Traumhaft lebendig - mit diesen beiden Worten ist schon viel gesagt über den Klang der Elan 35. Der Name der Baureihe beschreibt ihn überaus treffend. Beim Hörgenuss bleibt kein Auge trocken, denn die stämmige Engländerin klingt wie der berühmte Fels in der Brandung. Herrlich offen, laut wie leise betont plastisch, fast wie ein hochklassig ausgeführter Elektrostat.

Beim schaurig-schrägen "Big Calm" der Trip-Hop-Formation Morcheeba zeigt sich allerdings, dass auch Epos keine Wunder vollbringen kann. Die Basslinien klangen prall, aber nicht so hyperakkurat und tief wie bei der Nubert. Die Phonar tönte zwar weniger griffig und vorwärtstreibend, dafür neutraler. Wie auch immer: Für die Freunde plastischer, bestens durchhörbarer Klangbilder ist die Epos allemal eine Empfehlung.

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