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Epos Elan 30 im Test

27.3.2013 von Marco Breddin

Die Epos Elan 30 ist die Weiterentwicklung der M16i. Für den optimalen Klang werden gleich zwei Schallwände mitgeliefert. Sind die Unterschiede hörbar?

ca. 2:15 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Epos Elan 30
Epos Elan 30
© Hersteller / Archiv

Pro

  • Aakustische Anpassung über Schallwände
  • konturscharf und impulsgenau
  • präziser Bass, weite Abbildung und natürliche Mitten

Contra


Wirklich eine schöne Box. Sauber verarbeitet, ohne störende Kanten oder sichtbare Schrauben. Die Kombination aus Kirschholzfurnier, Schallwand und wellenförmigem Sockel wirkt edel und anmutig. Pro Box finden sich sogar zwei Schallwände im Karton. Will man die Treiber betrachten oder auf "Nummer Sicher" hinter einer Abdeckung verschwinden lassen? Eine Entscheidung, die Epos nicht nur optisch sieht.

Epos Elan 30 - aufgesetzer Schallwand
Bei aufgesetzer Schallwand liegt die Kalotte bündig auf der Front. Gegenüber den zwei 6-Zoll-Tiefmitteltönern wurde sie dafür leicht nach vorne versetzt.
© Hersteller / Archiv

Epos Elan 30: Aufbau

Bezeichnend für die Mi-Weiterentwicklung ist der neue 1-Zoll-Gewebehochtöner, dessen Impulsverhalten nun mehr dem einer Metallkalotte ähneln soll - ohne jedoch den sanften Charakter einer Gewebemembran einzubüssen. Die zwei 6-Zoll-Tiefmitteltöner aus Polypropylen schöpfen aus dem kompletten Gehäusevolumen und spielen auf ein sehr großes, rückseitiges Bassreflexrohr. In der Regel bleiben so störende Rohrresonanzen weitestgehend aus. In einem klassischen 2,5-Wege-System wird der als reiner Bass eingesetzte Tiefmitteltöner relativ schnell wieder aus dem Rennen genommen, während der andere auch die Mitten übenimmt. In der Elan 30 spielt der untere Bass bis 800 Hz, während der obere erst bei 3,6 kHz die Kalotte erreicht.

Epos Elan 30 - mit Abdeckung
Die Variante mit Abdeckung berücksichtigt auch die Anordnung von Kalotte und Tiefmitteltönern.
© Hersteller / Archiv

Epos Elan 30: Hörtest

Mit Udo Schilds "All The Lonely Girls" zeigt die Elan ihre Talente wie einen griffigen Grundtonansatz, den präzisen Bass, feinaufgelösten Hochton und authentische Klangfarben. War's das? Kaufen und Schluss? Vielleicht. Doch eine Sache sticht besonders heraus: die äußerst weite Bühnendarstellung, klar und groß wie eine Skyline. Dabei fällt auf, dass die Mitten besonders fokussiert bleiben. Vertikal ohne nennenswerte Einbrüche zeigt die Elan seitlich bis über 30 Grad, was wahre Präsenz bedeutet. Also bitte nur leicht einwinkeln, sonst kann es etwas zu direkt werden.

Kaufberatung: Fünf Standlautsprecher im Test

Die Schallwand mit Abdeckung nimmt akustischen Einfluss auf den Mittelhochtonbereich, der so etwas feiner gestreut wird. Frauenstimmen wie die von Kimberly McCarver klingen jedoch ohnehin geschmeidig, ohne S- und T-Laute zu betonen. Und das mit einnehmendem Charakter. Hinzu kommt die gute Vorne-hinten- Ortung mit begeisternder Durchhörbarkeit.

Mehrere Hördurchgänge des 2009er-Akustik-Projekts von Michael Schenker & Gary Barden später: Schenkers Gitarre klingt authentisch und fließend, Saitenschläge rollen mit einnehmender Genauigkeit ans Ohr. Die Bässe: schnell, trocken, präzise, impulsgenau. Die Epos sind vor allem dafür entwickelt, kleine, feine Anlagen mit wenig Dampf richtig zu beflügeln, ihnen möglichst viel Leben einzuhauchen. Das gelingt den Elan 30 äußerst überzeugend. 

Chassis-Position und Kantenbrechung
So nimmt die Chassis-Position Einfluss auf die Kantenbrechung.
© Hersteller / Archiv

Akustische Einflüsse der Schallwand

Im Mittelhochtonbereich führt kein Weg an den Gehäusekanten vorbei. Hier entstehen durch Kantendiffraktionen virtuelle Schallquellen (1), die sich deutlich im Frequenzgang zeigen. Meist sind es zwei oder mehr Buckel, ergänzt von diversen Gruben darunter und darüber. Leider betrifft es den sensiblen Bereich von 1 bis 4 kHz. Das menschliche Gehirn interpretiert sechs Dezibel Differenz als doppelt so laut. Und selbst 1 bis 2 db an falscher Stelle können das Hörvergnügen entscheidend stören.

Ein probates Gegenmittel ist das Abrunden der Kanten (2). So werden die Brechungen quasi in den Diffusschall verschoben. Überwiegend im Hochtonbereich wirkt die Entfernung zu den Kanten. Die Schallwandbreite nimmt direkten Einfluss auf die Tonalität des Hochtöners. Gerade bei schmalen Boxen treten so die unteren Höhen deutlicher hervor.

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