Testbericht

Epos Elan 15 im Test

27.8.2012 von Malte Ruhnke und Stefan Schickedanz

Bei der Entwicklung der Chassis für die Epos Elan 15 kamen Computer-Simulationen zum Einsatz. Ob sich das positiv auf den Klang der Kompaktbox auswirkt, zeigt der Test.

ca. 2:45 Min
Testbericht
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Epos Elan 15
Epos Elan 15
© Hersteller/Archiv

Pro

  • Dynamisch, feinzeichnende und lebendige Box mit kräftigem Fundament
  • Bei allen Pegeln souverän

Contra

  • Könnte in der Mitte etwas direkter aufspielen

Um die Schöpfungen von Michael Creek ranken sich viele Mythen - man denke nur an seine legendären Verstärker. Dem Heldenepos des englischen Star-Entwicklers wurde ein neues Kapitel hinzugefügt, als Creek gegen Ende des letzten Jahrtausends die 1983 von Robin Marshall gegründete Lautsprechermarke Epos kaufte. Seitdem beglückt er eine eingeschworene Anhängerschaft mit klanglich eigenständigen und sehr spritzigen Boxen.

Die Elan 15 ist die größere der beiden Kompakt-Boxen in ihrer Baureihe. Allerdings gibt es bei den puristischen Briten keine speziellen Heimkino-Erweiterungen. Auch aufwändige Frequenzweichen sind bei den Briten tabu: Simpel und straight lautet die Devise in Sachen Konstruktion, die für Epos offenbar essentielle Bedeutung besitzt. Die Übergangsfrequenz der mit Metalloxyd-Wiederständen und hochwertigen Polypropylen-Kondensatoren umgesetzten, phasenunkritischen Filter zweiter Ordnung liegt bei 3,2 Kilohertz und verlangt dem Tief-Mitteltöner einiges ab. Dafür trennt sie die beiden Chassis der Zwei-Wege-Bassreflex-Box nicht mitten im kritischen Bereich der menschlichen Stimme auf, wo es besonders störend auffallen könnte.

Epos Elan 15: Aufbau

Damit der Tief-Mitteltöner auch unter hoher Beanspruchung steif bleibt wie Sherlock Holmes in einem britischen Club, setzten ihm seine Entwickler eine Staubschutzkappe in Form einer Gewehrkugel auf. Durch diese formstabile, optimal bedämpfte Lösung soll unter anderem das Roll-Verhalten des Polypropylen-Konus an der Grenze des Arbeitsbereichs optimiert werden. Das 18,7-Zentimeter-Chassis entstand als Neuentwicklung mit Hilfe von CAD-Computer-Simulation.

Praxis: Lautsprecher richtig aufstellen

Schließlich sind auch Klanggurus in good old England mit den Segnungen der Neuzeit gewappnet. Damit der Hochtöner mit diesem Geschoss von einem Chassis mithalten kann, verpasste man ihm einen kurzen Hornfortsatz zur Steigerung des Wirkungsgrades. Damit ihm der angeschlossene Verstärker auch richtig Dampf machen kann, soll eine Ferrofluidkühlung der Schwingspule seiner 2,5-cm-Kunststoffkalotte zu hoher Wärmeableitung verhelfen.

Epos Elan 15
Abnehmbare Bespannung war gestern. Epos legt zwei Schallwände bei, die der Besitzer nach belieben verwenden kann.
© Hersteller/Archiv

Die Gehäusewände der Elan 15 bestehen aus 18 Millimeter dickem MDF. Weil diese Stärke nicht gerade safeartige Verwindungsteifigkeit verheißt, vertrauen die Entwickler auf interne Versteifungen. Das Holzfurnier ist von guter Qualität, die Schallwand liegt einmal mit und einmal ohne Bespannung bei. Sie lässt sich durch Clips auf der dahinterliegenden Frontplatte fixieren. Daher blickt man auch ohne Bespannung auf eine glatte, seitlich und zu den Treibern hin gerundete Fläche. Die Chassis sind perfekt organisch eingepasst und weisen keinerlei offenliegende Schrauben auf, die mit ihren Kanten den Klang brechen oder das Auge des Betrachters stören könnten.

Epos Elan 15: Hörtest

Klanglich störte rein gar nichts den Auftritt der Epos. Die kleine Engländerin musizierte mit gehöriger Homogenität. Stimmen und Naturinstrumenten verlieh sie die angestammten Klangfarben. Besonderen Respekt verschaffte ihr allerdings der für diese Klasse extrem knackige, satte und konturierte Bass. In den Hörtestprotokollen verdiente er sich das Prädikat "sauschnell". Allerdings kam diese Stärke nur mit geeigneter Musik richtig zum tragen, etwa mit Elektro-Beats oder Schlagzeugsoli.

Praxis: Raumeinmessung selbst gemacht

Wenn es mit Rockmusik, Pop oder Jazzaufnahmen in allen Bereichen gleichzeitig zur Sache ging, dann wirkten die Mitten geringfügig distanziert, während die Höhen mitunter davon galoppierten - denn die waren noch etwas "schneller" als der Bass. Insgesamt ließen sich diese kleinen Eigenheiten durch die für Epos typische wandnahe, parallele Aufstellung mindern und auch die Abbildung wirkte unter diesen Voraussetzungen äußerst stabil und plastisch. Und was Musikalität und Spielfreude betrifft, macht die Elan ihrem Namen ohnehin alle Ehre.

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