Testbericht
Dynaudio ExCite X16 im Test
Mit ihrem besonders großen Tief-Mitteltöner und Hochtöner will die Dynaudio ExCite X16 das Maximum aus der Verstärkerleistung herausholen. Der Test verrät, wie die Kompaktbox dadurch klingt.
Effizienz und Dynamik sind gerade in aller Munde, wenn es um Fortbewegung geht. In Zeiten wie diesen können sich selbst die in High-Regionen gemeinhin eher zur Verschwendung neigenden Audio-Spezialisten diesem Trend nicht verschließen. So verspricht Dynaudio für seine aus Stand- und Kompakt-Lautsprechern bestehende Excite-Linie, dass jedes Modell das Maximum aus der eingespeisten Verstärkerleistung macht.
Die Dänen sollen auch mit einfachen Verstärkern zur Höchstform auflaufen. Das ist gerade im Bereich der kompakten Excite X16 eine äußerst sinnvolle Eigenschaft, die Upgrades durch bessere Boxen erleichtert. Um die Anforderungen an den angeschlossenen Verstärker zu senken, stiegen die Anforderungen an die Qualität der Chassis.
Dynaudio ExCite X16: Aufbau
Deshalb spendierten die Entwickler dem mit 18 Zentimetern Durchmesser für eine Zweiwege-Kompaktbox reichlich üppigen Tief-Mitteltöner einen besonders großen Antriebsmagneten aus hochverdichtetem Ferrit. Dazu kommt eine besonders lange Schwingspule für großen linearen Hub der für Dynaudio typischen Membran aus Magnesium-Silikat. Weil die Schwingspule für hohe Belastbarkeit und breitflächige Kraftübertragung auf den Konus auch den für den Hersteller aus Skanderborg üblichen großen Durchmesser aufweist, verbot sich der Einsatz von Kupferdraht.
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Dessen Gewicht wäre bei diesen Gardemaßen für den Einsatz im Mitteltonbereich viel zu hoch gewesen. So griffen die Dänen zu leichtem Aluminium.Weiteres Augenmerk legten sie auf die Belüftung der Antriebsspule, was durch eine hinterlüftete Zentrierspinne erreicht wird. Um die langen Stege schmal, steif und aerodynamisch günstig zu halten, bestehen sie aus Aluminiumdruckguss. Der untere Treiber des 2-Wege-Bassreflex-Systems gibt bereits bei 1800 Hertz an den Hochtöner ab, um Bündelungen zu vermeiden, die auf Grund seines großen Durchmessers im Mitteltonbereich entstehen könnten.
Diese den Messungen zufolge erfolgreiche Strategie macht dafür allerdings einen Hochtöner erforderlich, der weiter als üblich hinunter kommt. Das ließ wiederum seinen Durchmesser auf 2,7 Zentimeter anwachsen. Unter den Kalotten der Konkurrenz wirkt der beschichtete Seiden-Dome damit ein wenig wie Pamela Anderson zwischen Magermodels, erfüllt aber seinen Zweck und schlägt sich auch außerhalb der Achse achtbar. Damit sich das Potenzial der hochkarätigen Chassis in einer Kompaktbox entfalten kann, galt es noch, die Gehäuse mit dicken Wänden ruhig zu stellen.
Praxis: Lautsprecher richtig aufstellen
Ein übriges zur klanglichen Sauberkeit der aus der Oberklasse stammenden Dänin und deren hoher Sozial-Verträglichkeit in Bezug auf Amps aus der Arbeiter-Klasse steuert die phasenkorrigierte Frequenzweiche bei. Diese bewährte Schlichtungsmaßnahme soll Impedanzwogen im gesamten Übertragungsbereich glätten und damit weniger laststabilen Verstärkern das Leben erleichtern.
Dynaudio ExCite X16: Hörtest
Im Hörtest gab sich die Dänin dementsprechend umgänglich und entwickelte selbst an preiswerten Verstärkern ein gehöriges Maß an Spielfreude. Ihre herausragende Stärke war die besonders großflächige, von den Boxen gelöste Abbildung. Die transparente Excite erzeugte den Eindruck eines hohen, breiten und tiefen Raums, was sich sehr schön mit Klassik-Aufnahmen heraushören ließ. Der Bassbereich überzeugte durch ein gehöriges Maß an Präzision, könnte allerdings ganz unten etwas mehr Druck und Volumen vertragen.
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Dennoch meisterte die kleine Dynaudio auch die in den untersten Oktaven sehr fordernden ersten Minuten von "Hotel California" von den Eagles in der Live-Version des viel beanspruchten Konzertmitschnitts "Hell Freezes Over". Als die Stimme von Don Henley dazu kam, hätte allerdings ein wenig mehr Wärme und Relaxtheit nicht unbedingt geschadet. Es schien, als sei die Excite in letzter Konsequenz mehr auf Durchhörbarkeit, Abbildungspräzision und Detailauflösung getrimmt als darauf, die letzten feinsten Nuancen und Schattierungen aus der Klangfarbenpalette herauszuschälen. Kurzum: ein Lautsprecher für Kopf-Hörer.
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