Testbericht

Denon DVD-3800BD

10.12.2008 von Redaktion connect und Christine Tantschinez

Die Blu-ray Disc ist angekommen in der HiFi-Welt. Weil es immer mehr gute Produktionen gibt. Und Player wie den Denon DVD-3800BD.

ca. 3:10 Min
Testbericht
  1. Denon DVD-3800BD
  2. Datenblatt
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© Archiv
Schon der Anblick lässt keine Zweifel an seiner Bestimmung aufkommen. "Ich bin ein HiFi-Gerät", steht da dick in unsichtbaren Lettern auf der gebürsteten Metallfront geschrieben. Das massige Gehäuse, die vergoldeten Cinch-Anschlüsse, das schimmernde Logo, das elegant ausfahrende Laufwerk, alles erinnert an die legendären Universal-Player aus dem Hause Denon. Auch der Name verweist mit dem altertümlichen Präfix "DVD" auf die berühmte Verwandtschaft.

Selbst bis in die Eingeweide des Players setzt Denon das Prinzip fort. Das aus den großen Playern bekannte "D.D.S.C"-Layout (Dynamic Discrete Surround Circuit) trägt nun den Zusatz HD, arbeitet aber für die analoge Audioausgabe nach wie vor nach dem selben Prinzip. Mehrkanal-Bitströme, darunter auch alle__(!) HD-Tonformate von Dolby True HD bis DTS-HD Master, werden erst von einem SHARC-DSP von Analog Devices dekodiert, bevor sie an einen weiteren, eigens für das Post-Processing abkommandierten DSP weitergereicht werden. Sind dort alle nötigen Modifikationen wie Bass-Management oder Laufzeiten-Korrekturen eingeflossen, übernimmt ein weiterer Mikroprozessor die Herrschaft über die Audiodaten. Verarbeitet von vier 192__kHz/24-Bit-fähigen Burr-Brown-D/A-Wandlern, gelangen diese dann schließlich zum analogen Mehrkanal-Ausgang. Besitzer eines AV-Receivers ohne oder mit nur hinlänglich audiobegabtem HDMI-Eingang werden sich sicherlich über diese Analog-Alternative freuen. 


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Getrennt: Ein diskreter Aufbau trennt die analogen Front-Kanäle (gelb) strikt von den darunter liegenden Surround-Kanälen. Die große Videosektion in der Mitte (rot) ist ebenfalls aufgeteilt in eine Analog- und Digital-Abteilung.
© J. Winkler, C. Tantschinez, Hersteller

Zweikanalige PCM-Daten erfahren sogar eine Extrabehandlung: Diese werden erst per "Advanced AL24 Processing" auf 192 Kilohertz und 24 Bit Auflösung aufgeblasen, bevor sich ein eigener Burr-Brown-Chip um die Ausgabe an den separaten Stereo-Ausgängen kümmert. Für den ungetrübten Musikgenuss lässt sich auch die Videosektion abschalten und bei Bedarf selbst das Frontdisplay des Players ausknipsen.

Natürlich aber reicht der Player die HD-Datenströme auf Wunsch auch gänzlich unbehandelt an den HDMI-Ausgang weiter. Und auch eine Konvertierung in PCM stellt kein Problem dar. Bis zu acht Kanäle schickt der Denon dann per HDMI-Kabel an den Receiver. Gut für all jene, deren AV-Bolide noch mit der HDMI-Version 1.2 auskommen muss oder die sich gerne mit Button-Klicks oder Bonus-Kommentaren auf der Blu-ray Disc ihre Zeit vertreiben.

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© J. Winkler, C. Tantschinez, Hersteller

Um solche "Secondary Audio"-Spuren zu nutzen, muss der Player nämlich alle vorhandenen Tonspuren auf der Disc dekodieren, diese mischen und als PCM-Datenkost dem AV-Receiver servieren. Bonusmaterial aus dem Internet bleibt dem Denon-Nutzer allerdings verwehrt; der Player bietet weder das hierfür nötige BD-Profil 2.0 noch die ebenfalls elementare Ethernet-Buchse. Dafür unterstützt der DVD-3800BD alle anderen optionalen Funktionen einer Blu-ray-Scheibe wie "Picture-In-Picture"-Modi.

Wer einen Blick auf die Rückseite riskiert, freut sich zunächst über den fehlenden, verräterischen Lüftungsschacht eines Ventilators. Aber es gibt doch einen, versteckt unter der Videoplatine. Dort ist er aber nicht aus List und Tücke untergebracht, sondern er soll ja in erster Linie den Videoprozessor kühlen.

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Geborgt: Die Fernbedienung ist dieselbe wie beim DVD-2500BT. Übersichtlich, gut strukturiert und vor allem mit fluoreszierenden Tasten.
© Archiv

Berauschende Bilder

Dieser braucht auch die Extraportion kalte Luft, muss er doch eine immense Datenflut verarbeiten. Zunächst aber kümmert sich ein Panasonic-Chip ausschließlich um die Dekodierung des Videoformats. Dann reicht er die Daten an den eigentlichen Superstar auf dem Videoboard weiter, einen Realta HQV von Silicon Optix. Dieser High-End-Prozessor kümmert sich mit Zehn-Bit-Auflösung um die Videobilder, skaliert bis auf 1920 mal 1080 Pixel (die HDMI-Auflösung ist bequem per Taste auf der Player-Front umstellbar), deinterlaced und schickt den Datenstrom auf Wunsch über einen separaten D/A-Wandler auch an die analogen YUV-Ausgänge. Dazu bietet er sowohl für SD- als auch HD-Videomaterial umfangreiche Bildjustage-Möglichkeiten und rückt mit seiner "Noise Reduction" auch dem grobkörnigsten Rauschen zu Leibe. Das Resultat dieser Bemühung ist wortwörtlich sehenswert. Der Denon bietet bislang ohne Zweifel eines der besten Blu-ray - und DVD-Bilder: scharf, sensationell aufgelöst, mit satten, rauscharmen Farben. Die adaptive Rauschunterdrückung, die sich bewegende Objekte vor einem körnigen Hintergrund erkennen und möglichst nicht bearbeiten soll, funktioniert hervorragend.

Universal-Player

Bei Analog-Audio ist der Denon - wie es seine Gene vermuten ließen - auf Augenhöhe mit den verwandten Universal-Playern. Majestätisch, charmant und elegant intoniert er sowohl CDs als auch den mehrkanaligen, unkomprimierten Surround-Sound einer Blu-ray Disc. Der Blu-ray-Player BDP-LX 71 von Pioneer bot insgesamt zwar ein wenig mehr Detailschärfe und schien etwas lebendiger zu agieren, aber der Denon konterte mit ausdrucksstarken, geschmeidigen Mitten. Noch besser klangen die HD-Tonformate über den HDMI-Ausgang: Dynamischer, kräftiger und imposanter tobten Drumsticks über das Schlagzeug und kletterten Bassläufe die Tonleiter entlang. Selbst wenn dem Blu-ray-Disc-Transporter von Denon, dem DVD-2500BT, dies sogar ein wenig luftiger und offener gelang, ist der Denon DVD 3800BD ohne Übertreibung der bislang universellste und audiophilste Blu-ray-Player.

Denon DVD 3800 BD

Denon DVD 3800 BD
Hersteller Denon
Preis 2000.00 €
Wertung 97.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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