Standbox

Dali Epicon 8 im Test

23.1.2013 von Wolfram Eifert

Das Topmodell von Dalis neuer Spitzen-Baureihe wird äußerst aufwendig gefertigt. Wie klingt die Standbox Epicon 8?

ca. 2:55 Min
Testbericht
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Dali Epicon 8
Dali Epicon 8
© Hersteller/Archiv

Pro

  • vorbildlich neutraler und genauer Klangcharakter von überragender Reife
  • sehr feine Artikulation
  • extrem pegelfest

Contra


Eine gewisse Dominanz heimischer Hersteller charakterisierte die frühen AUDIO-Jahre. Doch schon in den Achtzigern änderten sich die Verhältnisse: Neben Engländern und Amerikanern eroberten auch skandinavische Anbieter größere Marktanteile und setzten die Platzhirsche unter Druck. Einer dieser Neuankömmlinge war der 1983 gegründete dänische Boxenhersteller Dali, der allerdings erst 1990 begann, seine Produkte in größerem Umfang zu exportieren. Der Name steht für "Danish Audiophile Loudspeaker Industries" - da lobt man sich doch die handliche Abkürzung. Trotz seiner relativ kurzen Historie kann Dali zahlreiche Testerfolge vorweisen, häufig sogar in den hart umkämpften Preisklassen für Einsteiger. Das bislang prominenteste Aushängeschild der Dänen war die 1997 vorgestellte, über zwei Meter hohe Megaline, die mit einer Vielzahl vertikal angeordneter Treiber und einer aktiven Frequenzweiche als Linienstrahler konzipiert wurde.

Dali Epicon 8: Aufbau

Seit kurzem fertigt Dali eine neue, mit großem Aufwand und viel Liebe zum Detail entwickelte Spitzen-Baureihe. Das Topmodell heißt Epicon 8 und ist wie seine kleineren Geschwister in drei hochgradig gediegenen Farbstellungen zu haben. Neben dem Klassiker Hochglanz schwarz sind Makassar und Walnuss verfügbar. Die Furniere werden zehnfach lackiert und vor jedem weiteren Zwischenschritt von Hand poliert, was auch in dieser gehobenen Preisklasse nicht selbstverständlich ist. Die Gehäuse sind durch ihren mehrschichtigen Aufbau mit stabilisierenden Rundungen und zusätzlichen Versteifungen hochgradig klangneutral.

Bildergalerie

Dali Epicon 8

Bilder: Dali Epicon 8

Technik vom feinsten: Die Hochtonkalotte (links vorne im Bild) verfügt über ein langhubiges Schwingsystem und eine sehr tiefe Eigenresonanz. Die…

Das akustische Konzept ist extrem anspruchsvoll: Schwächen der Schwingsysteme will man nicht elektrisch (in der Weiche) oder mechanisch (durch hochdämpfende Sicken) unterdrücken, sondern bereits im Ansatz durch konstruktive Maßnahmen verhindern. Hinzu kommen puristische Frequenzweichen mit vergleichsweise wenigen Bauteilen, die der höheren Klangtreue wegen hartverdrahtet sind.

Die Konustreiber, die Dali selbst herstellt, verwenden einen neuartigen weichmagnetischen Werkstoff, dessen Eigenschaften weniger von der Frequenz abhängen als bei Eisen. In Kombination mit zwei Aluminium-Ringen im Bereich des Polkerns will Dali die Verzerrungen gegenüber konventionellen Treibern extrem reduziert haben.

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Im Hochtonbereich setzen die Dänen auf ihre bewährte Kombination aus Gewebekalotte und Bändchensystem, die mechanisch und elektrisch weiter verfeinert wurde. Die Doppelbestückung, bei der das Bändchen erst oberhalb von 10 Kilohertz ins Spiel kommt, überträgt Signale bis weit über die Hörgrenze hinaus und erzielt ein gleichmäßig breites Abstrahlverhalten.

Der konstruktiv so aufwendige Hochtonbereich stach klanglich weder hervor, noch besaß er anderweitig spektakuläre Eigenschaften; er tat, was er sollte, und das mit Bravour.

Dali Epicon 8: Hörtest

Der Eindruck eines extrem ausgereiften Schallwandlers setzte sich in den übrigen Bereichen fort und führte zu einem rundum untechnischen Gesamtklang, dessen Geschlossenheit Maßstäbe setzte. Anfänglich suchte man noch mögliche Schwächen; doch schnell war klar: keine Chance! Dali hatte mit seinem enormen Entwicklungsaufwand ganze Arbeit geleistet.

Nebenbei spielte die Epicon 8 derart lässig und unkomprimiert drauflos, dass man alsbald glaubte, echte Musiker vor sich zu erleben und nicht zwei Lautsprecherboxen. Der Gospelsong "Oh When The Saints" klang mit der großen Epicon herrlich rein und natürlich, die melodieführende Posaune strahlte und leuchtete, dass es eine Freude war. Bei steigenden Pegeln ging die Dänin eins zu eins mit, ließ dabei die Klangfarben im Gegensatz zu weniger gut durchkonstruierten Boxen unangetastet und offenbarte speziell im Bass unglaublich viele Feinheiten. Den Gesamtcharakter könnte man als "Fels in der Brandung" beschreiben.

Kurz: Die Dali Epicon 8 ließ sich durch nichts aus der Fassung bringen und spielte, was in diesem Fall kein Widerspruch ist, ebenso hochauflösend wie unangestrengt.

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