Testbericht
Clearaudio Concept
Der Clearaudio Concept lockt mit leichter Bedienung, schickem Design und Magnetlager-Tonarm. Genug, um damit Digital-Jünger zu bekehren?
- Clearaudio Concept
- Datenblatt
Magie scheint die Schallplatte zu schützen und wie den Highlander Connor MacLeod unsterblich zu machen. In Fachzeitschriften und Foren lebhaft geführte Diskussionen über das Für und Wider der schwarzen Scheibe halten sie genauso am Leben wie mancher Hersteller von Plattenspielern, der ihr mit Detailverbesserungen das letzte Quentchen Klang entlocken möchte. Das weckt Neugier selbst bei Musikfreunden, die sich im Zuge der digitalen Revolution schon vor Jahren endgültig von den analogen Formaten verabschiedet hatten. Dessen ungeachtet erinnert sich der eine oder andere nun daran, dass auch im eigenen Keller noch vinyle Schätze schlummern.
Nur: Ist der Umgang mit Plattenspielern nicht immer irgendwie umständlich gewesen? Hatte man nicht deshalb erst CD-Playern und schließlich Festplatten-Vertretern den Vorzug gegeben, weil sie wesentlich besseren Bedienkomfort bieten? Was aber, wenn es einen einfach zu beherrschenden Analog-Dreher gäbe, mit dem sich die Rillenträger genussvoll und leicht zu Ohren führen ließen?
Weitere technische Kabinettstückchen wie das ausgelagerte, spannungsstabilisierte Netzteil, der von der Zarge entkoppelte Gleichstrom-Motor oder der über einen geschliffenen Flachriemen angetriebene Plattenteller aus Polyoximethylen (POM), sollen dem Neuling zu sauberem Klang verhelfen. Um dieses Ziel mit allen Mitteln zu erreichen, verrichtet auch im Concept - wie in anderen Spielern der Marke - ein Magnet-Lager seine Dienste. Allerdings nicht, wie man jetzt vermuten könnte, als Plattenteller-Drehpunkt. Hier kommt, im Gegensatz zum Avantgarde oder Performance aus gleichem Hause, ein Lager aus poliertem und gehärtetem Stahl zum Einsatz, das auf einem Teflonspiegel läuft und auf diese Weise Reibung reduzieren soll.
Das Magnet-Lager ist stattdessen beim Concept im Tonarm zu finden. Es besteht im Wesentlichen aus zwei fingernagel-großen, sich gegenseitig anziehenden Neodym-Dauermagneten. Dazu hält ein am Tonarm befestiger Faden die beiden Magnete auf wenige Millimeter Abstand, wobei der obere Magnet Bestandteil der Tonarmführung und der untere in den Tonarm eingelassen ist. Das macht das Lager verschleiß- und wartungsarm; eine Feststellung übrigens, die sich für das wertig verarbeitete Gerät insgesamt treffen lässt.
In der Bedienung unterscheidet sich der magnetgelagerte Arm nicht von herkömmlichen Tonarmen. Der Concept ist ein manueller Spieler, verlangt vom Besitzer also, dass er den Arm zu Beginn der Hörsitzung zur Platte und abschließend zur Auflage zurück führt. Mit Hilfe des Tonarm-Lifts und der präzisen Arm-Mechanik funktioniert das tadellos, die angepeilten Stellen auf der Platte lassen sich sehr gut treffen. Das vordere Ende des Arms besetzt ein Abkömmling der Clearaudio-Classic-Tonabnehmer-Reihe, den die Erlanger anbringen und justieren. AUDIO hat die werkseitigen Einstellungen überprüft - Überhang und Auflagekraft stimmten exakt.
Als Komplettpaket ersonnen, ist der Concept kein Dreher für Tüftler. Vielleicht setzt sich im Laufe der Zeit aber der Spieltrieb durch, und man möchte mit anderen Tonabnehmern experimentieren. Dieser Absicht steht nichts im Weg, da die wichtigen Parameter Armhöhe, Auflage- und Anti-Skating-Kraft alle einstellbar sind. Einen kleinen Wermutstropfen für Wechselwillige gibt es jedoch: Der Drehknopf zur Einstellung des Anti-Skatings ist in die Bodenplatte eingelassen. Um daran zu kommen, muss man das Gerät erst anheben. Dabei wäre es hilfreich, würde Clearaudio die Austausch- und Einstellprozedur in der Anleitung detailliert beschreiben.
Etwas anderes fiel den Testern erst beim Auflegen verschiedenster Schallplatten auf: Durch die ungewöhnliche Konstruktion wirkt das Lager des Tonarms auch als Feder. In Folge variiert die effektive Auflagekraft mit der Plattendicke: Bei hochwertigen, dicken 180-Gramm-Scheiben lag sie rund 0,2 Gramm höher als bei knapp einen Millimeter dünneren Standard-LPs.
Wer noch tiefere Einblicke will, kann immer noch aufrüsten. Das mit überzeugenden Bass- und Mittelton-Fähigkeiten gesegnete Goldring MM2500, dank des nur kurz zurückliegenden Tests in AUDIO 3/09 schnell zur Hand, half dem Concept, ohne Gefährdung der warmen Balance noch transparenter zu spielen. Er blühte deutlich auf und rückte jetzt näher an den - ebenfalls mit dem Goldring-Abtaster bestückten - Transrotor Avorio heran, der noch im Hörraum weilte. Paul Hardcastles famos produzierte Songs "Don't Waste My Time" oder "19" ("Paul Hardcastle", Chrysalis) strotzten vor Kraft, die Gitarren-Riffs in Morgenrots "Johnny's Traum" ("Morgenrot", CBS) fegten ebenso orkanartig durch den Hörraum wie bei Manfred Manns "For You" ("Chance", Bronze) und bescherten dem Publikum wunderbare Wiederhörensfreuden. Schade eigentlich, dass der Concept nicht auch noch über eine Wiederhol-Funktion verfügt - die hätte man brauchen können.
Clearaudio Concept
Clearaudio Concept | |
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Hersteller | Clearaudio |
Preis | 1000.00 € |
Wertung | 85.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |
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