Testbericht

CD-Receiver AVM Inspiration C-8

15.6.2011 von Stefan Schickedanz

Der deutsche Hersteller AVM eskortierte seine brandneue C-Klasse persönlich zum Test in die AUDIO-Redaktion - und präsentierte einen echten Blickfang. Trotz kompakter Abmessungen macht der extrem schlichte und zugleich schicke, im Midi-Format gehaltene AVM Inspiration C-8 (3500 Euro) eine ganze Reihe konventioneller HiFi-Komponenten überflüssig.

ca. 2:50 Min
Testbericht
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AVM Inspiration C-8
AVM Inspiration C-8
© Herbert Härle

Diese Eigenschaften zeichneten auch schon die Vorgängerbaureihe Inspiration C6 aus, doch der aktuelle Jahrgang wurde noch hübscher und vielseitiger. Das in Handarbeit gefertigte Gehäuse kam zwar auch bisher schon ohne sichtbare Schrauben aus, doch erst mit dem neuen, hauchdünnen CD-Schlitz auf der massiven Frontplatte kommt die optische Ruhe in geradezu magischer Weise zum Tragen.


AVM C8
Schön aufgeräumt und vollständig präsentiert sich die Rückseite des AVM C8. Die zweite USB-Buchse ist als Ladeanschluss für iPod und Co vordefiniert und nimmt keine Signale entgegen.
© MPS

Ein übriges tut der in die Frontplatte eingelassene Drehknopf zur Lautstärkeregelung, in dessen Vertiefung der Zeigefinger Halt findet. Vom CD-Schlitz profitiert nicht nur in erheblichem Maße die Optik des AVM Inspiration C8. Das hochspezialisierte, federnd aufgehängte Pure-CD-Laufwerk wird somit anders als mit der bisherigen Schublade perfekt vom Gehäuse entkoppelt.

Digital voll auf der Höhe

Dadurch können die beiden auf Energie-Effizienz getrimmten Digital-Endstufen ungehemmt ihre Muskeln spielen lassen ohne den Abtast-Laser in seiner Arbeit zu stören. Der 192-kHz/24-Bit-Upsampling-D/A-Wandler widmet sich allerdings nicht nur den Signalen, die das integrierte CD-Laufwerk anliefert.

AVM C8
Das federnd gelagerte CD-Laufwerk nimmt den meisten Platz ein. Die dahinter untergebrachten Schaltendstufen kamen bereits in den letzten Produktionsmonaten des Vorgängers zum Einsatz. Sie sind stark und sparsam.
© MPS

Der hochwertige Konverter steht auch externen Digital-Audio-Quellen über zwei SPDIF-Eingänge zur Verfügung. Darüber hinaus fungiert er ganz ohne mühsame Treiber-Installation als USB-Digital-Analog-Wandler für Computer. Der zweite USB-Eingang dient nur als Ladebuchse für den iPod, nimmt aber keine Signale entgegen. Die muss der Besitzer über die Mini-Klinkenbuchse am Apple-Player oder Dock abgreifen und via Cinch-Adapter einspeisen.

Nichts zu verstecken

Neben der Nachrüstung in Sachen USB stattete AVM den Inspiration C8 mit einer RS232-Schnittstelle zur System-Integration plus Klinkenbuchse zum Anschluss eines handelsüblichen Infrarot-Auges aus - falls wirklich jemand diesen hübschen, in Schwarz oder Silber erhältlichen Einteiler im Schrank verstecken möchte.

Auf keinen Fall verstecken braucht sich die Ganzmetall-Fernbedienung des Inspiration C8, die mit wenigen Tasten auskommt. Um das Scrollen durch die angeschlossenen Quellen zu erleichtern, lassen sich nicht verwendete Eingänge im Menü abschalten. Davon ausgenommen sind nur die integrierten Tuner- und CD-Sektionen. Die Digital-Eingänge erscheinen im Display ohnehin nur, wenn ein Signal anliegt.

Alles für Analog an Bord

Wer es analog mag, den unterhält das All-in-One-Gerät auch mit seinem integrierten UKW-RDS-Tuner oder mit allerlei Vinyl. Sogar das Durchschleifen von Analog-Video-Signalen aus einem Video-Recorder oder DVD-Player ist möglich - zwar nur über einfache FBAS-Verbindungen, aber immerhin. Dafür hat der kompakte High-Tech-Kasten sogar einen durchaus nicht nur als Feigenblatt gedachten Phono-Eingang für MM- und MC-Tonabnehmer an Bord.

Dazu kommen vier Hochpegel-Eingänge und eine neunstufige Loudness-Regelung. Der Clou: In der Null-Stellung werden Klangsteller und Balance-Regelung automatisch von Relais aus dem Signalweg genommen. Zudem lassen sich die individuellen Klangeinstellungen einzelnen Quellen zuordnen. Das macht den Inspiration C8 zum Mittelpunkt eines vielseitigen Audio-Systems, das klanglich wie optisch höchste Genüsse verspricht.

AVM C8
Der Klirr ist gutmütig, der Jitter dagegen etwas hoch (CD / koax ~1500ps, USB 723ps)
© AUDIO

Dieses Versprechen löste der Entertainer aus der badischen Manufaktur im Hörtest auch prompt ein. Sofort fiel bei der ersten Begegnung der exzellente Fokus auf. Die Konturen von Vokalisten und von Musikinstrumenten materialisierten vor dem geistigen Auge so präzise wie mit einem ganz feinen Pinsel nachgezeichnet. So schienen sich Frauenschwarm Robbie Williams und Superstar Nicole Kidman in der Sinatra-Hommage "Something Stupid" zwischen den Lautsprechern in den Armen zu liegen.

AVM C8
Die eingebauten Digitalendstufen sind kräftig und laststabil (98/163W an 8/4Ω, AK60)
© AUDIO

Grosse Klasse

Der zierliche AVM Inspiration C8 kam ohne Probleme mit den sehr enthüllenden, riesigen KEF Reference 207/2 zurecht. Er entlockte ihnen nicht nur eine Fülle an Details und Dynamik, auch den Tieftonbereich der Engländer hatte der AVM gut unter Kontrolle. Die mächtigen Drums der Eagles in "Hotel California" (aus "Hell Freezes Over"; Geffen) kamen mit sehr ordentlichem Nachdruck, und die fragile Stimme von Don Henley war tonal perfekt auf dem Punkt, dazu in den Konturen scharf umrissen. So meisterte der CD-Receiver mit seinem On-Board-Laufwerk diesen bewährten Prüfstein mit Leichtigkeit. Ebenfalls überzeugend: der große, glaubhafte Raum.

Für coole Rechner

Mehr kann man von einem wohnraumfreundlichen Einteiler mit diesen Abmessungen nicht erwarten. Trotzdem legte der Inspiration C8 noch nach: Mit angeschlossenem Mac Book Pro entlockte er der iTunes-Bibliothek des Autors via USB Klänge auf Augenhöhe mit dem integrierten CD-Player. Mit dem C8 bringt AVM alles unter einen Hut.

AVM Next Generation Inspiration C-8

AVM Next Generation Inspiration C-8
Hersteller AVM Next Generation
Preis 3500.00 €
Testverfahren 1.0

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