Testbericht

CD-Player Meridian 808.2

15.5.2008 von Redaktion connect und Hans-Ulrich Fessler

Mit einem komplett neuen Digitalfilter kann sich der Klang des Meridian 808.2 (12 000 Euro) jetzt voll entfalten.

ca. 1:45 Min
Testbericht
  1. CD-Player Meridian 808.2
  2. Datenblatt
CD-Player Meridian 808.2
CD-Player Meridian 808.2
© Archiv
CD-Player Meridian 808.2
Modularer Aufbau: Eine Platine kann Aktivlautsprecher von Meridian symmetrisch digital ansteuern.
© Julian Bauer, Tilman Schreiber

Die britische Meridian zählt zu den Vordenkern der High-End-Digitaltechnik. 1985 brachte sie als erste eine Laufwerk/Wandler-Kombi auf den Markt. 11/05 verdiente sich der mit technischen Raffinessen gespickte CD-Player 808i Referenzweihen bei stereoplay.

Der brandneue, gleich aussehende 808.2 (12_000 Euro)weist angenehme Gemeinsamkeiten mit seinem Vorgänger auf: Er hat ebenfalls symmetrische Ausgänge und eine per Knopfdruck zuschaltbare Lautstärkeregelung. Wer den Player per Steckplatinen zum Vorverstärker oder zum D/A-Wandler erweitern will, muss aber die 808.2i-Version (i für Input) ordern.

Geblieben ist das DVD-Laufwerk, das die Drehzahl dem Zustand der CDs anpasst. Die meisten Discs lässt es

CD-Player Meridian 808.2
© Julian Bauer, Tilman Schreiber

wie ein CD-Spieler zwischen 500 Umdrehungen pro Minute (innen) und 200/min (außen) rotieren. Treten Lesefehler auf, erhöht es blitzschnell die Geschwindigkeit auf bis zu 24-faches Tempo und checkt die Daten mehrmals, bevor sie in einen Zwischenspeicher wandern. Ein Rechenschaltkreis sortiert dubiose Werte aus und kellert die richtigen Zahlenkombinationen in ein zweites Memory ein. Ein dritter Zwischenstopp soll Jitter endgültig minimieren.

CD-Player Meridian 808.2
Passt die Tastenbeleuchtung der Umgebungshelligkeit an: MeridianFernbedienpult.
© Julian Bauer, Tilman Schreiber

Jetzt darf ein Motorola-Prozessorchip die sorgsam kultivierten Musikdaten vervierfachen (Oversampling) und ihre Wortlänge von 16 auf 24 Bit spreizen, um die Bitmuster genauer dem originären Signalverlauf anzupassen. Dadurch werden von der ursprünglichen Hüllkurve abweichende Verläufe ausgefiltert.

Das machte im Prinzip auch der Vorgänger. Die eigentliche technische Innovation des 808.2 liegt in den Rechenvorschriften, nach denen er die Zwischenwerte ermittelt. Der alte Meridian optimierte wie ein konventioneller CD-Player den Frequenzgang auf linearen Verlauf. Der 808.2 extrahiert die Daten mit einem "minimalphasigen" Filter, was einer zeitrichtigeren, analogen Filterung entspricht.

CD-Player Meridian 808.2
Von einem Blechgehäuse geschütztes DVD-Laufwerk, das mit variabler Geschwindigkeit die CD-Daten mehrfach lesen kann.
© Julian Bauer, Tilman Schreiber

Die Dokumente aus dem Messlabor zeigen deutlich die Unterschiede auf: Der 808i umrahmte Impulse mit Vor- und Nachschwingern, beim 808.2 fehlen störende Vorechos, das "natürliche" Nachklingeln im Signal ist dafür ausgeprägter.

Im Hörraum gab der 808.2 einen souveränen Einstand. Von den ersten Tönen an zog er in das Klanggeschehen hinein, riss mit und erzeugte Emotionen. Seine unverkennbare Stärken waren Kraft und Volumen. Herrlich, wie er die nicht enden wollenden Resonanzen eines Flügels mit allen Schwebungen nachzeichnete. Umwerfend, wie er Chorstimmen raumfüllend gruppierte.

abei klang der Meridian alles andere als weich (wie es die Filtercharakteristik erwarten ließ), sondern energisch und pieksauber. Mit seinem atmosphärisch wogendenKlang, der unbändigen Wucht setzte er sich klar vom Vorgänger ab. Die fast doppelt so teure Referenz Naim CD 555 verwies ihn mit noch feinerem Höhenspiel in die Grenzen. Fürs Geld ist der 808.2 aber mit Abstand der highendigste Spieler.

Meridian 808.2

Meridian 808.2
Hersteller Meridian
Preis 12000.00 €
Wertung 64.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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