Röhrenverstärker

Cayin MA 80 Selection im Test

11.12.2012 von Johannes Maier

Am Vollverstärker Cayin MA 80 Selection kann der audiophile Tüftler auch mal selbst basteln. Was es klanglich bringt, verrät der Test.

ca. 1:50 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Cayin MA 80 Selection
Cayin MA 80 Selection
© Archiv, H. Härle, MPS

Pro

  • für die Preisklasse geradezu hervorragende Feinauflösung, es fehlt im Vergleich zu teureren Amps nur an Bumms

Contra


Bei aller Hörfreude tappen die Besitzer preisgünstiger Röhren-Amps meistens im Dunkeln. Den überhöhten Endstufen-Ruhestrom zeigen erst glühende Anodenbleche an; bei zu geringem heißt's irgendwann: Das hat auch schon mal runder geklungen!

Ergo präsentiert Cayin jetzt mit dem MA 80 schon für 1000 Euro einen Verstärker mit einem veritablen Drehspulinstrument vornedran. Federdruck-Kippschalter weisen nun in Sekundenschnelle diese oder jene Endröhre zur Überprüfung und gegegenfalls zur Neujustage zu, die über neben den Glaskolben zugängliche Trimmpotis vorgenommen werden kann. Im Prinzip gestattet der MA 80 auch den Austausch der vier EL 34 gegen stärkere KT 88 (oder umgekehrt), wobei der Fachhändler einen kleinen Widerstand auf der Bias-Platine wechseln muss, damit der Instrumentenzeiger beim probaten Strom wieder auf die Mittenmarkierung wandert.

Bildergalerie

Cayin MA 80

Bilder: Cayin MA 80

Cayin MA 80 Selection, um 1.000 Euro.

Wie einige Cayins zuvor erlaubt auch der MA 80 das Endröhren-Schirmgitter per Kippschalter und Relais wahlweise an einen Übertrager-Anzapf oder direkt an die Anode zu legen. Diesen Service könnte sich Cayin indessen sparen, weil seit Jahr und Tag die erste, UL statt TR genannte Variante frischer, offener, einfach besser klingt. Nimmt im übrigen eine Doppeltriode ECC 82 in bewährter Manier das Phasensplitting vor, gibt es - das gilt auch für den größeren Cayin und den Audreal - eine generelle Änderung: Die Trioden der Eingangs-ECC-83 heben die Signale nicht mehr zweistufig, sondern in Parallelschaltung an.

Cayin MA 80 Selection: Hörtest

Offensichtlich mit klanglichem Vorteil: Der MA 80 bot für seine Preisklasse phantastisch viel Luft. Und zwar eine, in der ein Schlagzeugbecken nicht nur schaukelt, feuert und blitzt, sondern sich jeder Funke in aller Seelenruhe in die Ewigkeit verabschieden kann.

Kaufberatung: Röhren-Vollverstärker im Test

Wer da? Wenn Dominic Miller zu Beginn der CD "Tutu Revisited" in die Saiten griff, erschien es zum Zusammenzucken echt. Die völlig freie Sicht auf die Gitarren-Verästelungen lösten anschließend Rückenschauer aus. Klangen Frauenstimmen via MA 80 selten bunt und anmutig, allenfalls einen Tick hell, blieb - zumindest bei der gehörten EL-34-Version - nur ein einziger Wunsch offen: der nach mehr Fülle im Bass. Wohl nicht umsonst bietet Cayin mit dem A 88 T MK2 Selection ja eine weitere neue Röhre an.

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