Testbericht

Canton Reference 9.2 DC

1.3.2010 von Redaktion connect und Malte Ruhnke

Der Trend zu kleinen, ja bisweilen unsichtbaren Lautsprechern ist kaum aufzuhalten. Audiophile mögen diese Entwicklung mit Sorge sehen, haben doch Sub-Sat-Sets nicht gerade den Ruf, eine klassische Stereoanlage ersetzen zu können. Die Lösung: eine highendige Kompaktbox, die zumindest bei normalen Abhörlautstärken heutzutage gut mit moderat geformten Standmodellen mithalten kann.

ca. 1:25 Min
Testbericht
  1. Canton Reference 9.2 DC
  2. Datenblatt
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© Archiv

Das umfangreiche Canton-Portfolio verlockt allerdings eher dazu, viel Masse in Form einer Standbox zu erstehen. Die edelste Kompakte, die neue Reference 9.2DC, muss ihren stolzen Preis von 2400 Euro mit inneren Werten begründen. Zum Beispiel mit dem kleinsten Teil:  dem Keramikhochtöner, den sie sich mit der gigantisch guten Reference 1.2DC teilt. Oder dem ungewöhnlich starken und linearen Antrieb des aluminiumgeladenen 18-Zentimeter-Basses.


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Die große Zentrierspinne mit Hinterlüftung bürgt für enormen Hub. Die schwere Frequenzweiche sitzt nicht am Terminal, sondern ist eigenständig verschraubt.
© Herbert Härle, Stefan Schickedanz, Malte Ruhnke

Nicht vergessen sollte man auch, wie viel Geld des Budgets in immaterielle Werte investiert wird, sprich in ihre Entwicklung. Bei Canton fließen denn auch die Segnungen des hauseigenen Entwicklungslabors nebst des sündteuren Klirranalysegerätes Klippel zuerst in die Topserie ein. Etwa beim Basstöner, dessen auf 40 Millimeter Höhe gewickelte Schwingspule - der Fachmann spricht hier von einer Überhangkonstruktion - in unendlich vielen kleinen Schritten so stark verbessert wurde, dass sie kaum noch verzerrt und auch bei abstrusen Basssignalen nicht mehr aus der statistischen Mittellage gerät. Doch auch die äußeren Werte stimmen: Echtholzfurnier, verrundetes Gehäuse und hochglänzender Klavierlack positionieren die Box erkennbar über der ähnlich geformten Vento-Serie.

Die Kombination von Box und Verstärker gilt unter vielen Highendern als Geheimwissenschaft. Nicht so bei der Canton: Sie spielte am preiswerten Denon PMA-710AE ähnlich klar durchgezeichnet und rhythmisch genau wie am Referenzamp Accuphase E-450. Wie sie überhaupt ein von High-End-Allüren freies Allround-Talent darstellte: Sie beherrschte zarteste Kammermusik (Vivaldi Gitarrenkonzert D-Dur, Parkening, EMI) ebenso souverän wie ein nicht eben sanftes Heavy-Brett a la Megadeaths "Symphony Of Destruction". Die Sonics Argenta protzte mit mehr Detailauflösung, doch fand sie in den Kategorien Homogenität und Bass ihren Meister eindeutig in der Canton.

Die auch den Vergleich mit moderat geformten Standboxen nicht scheuen muss: Eine Elac FS 187 war ihr dynamisch naturgemäß bei "Children Of Sanchez" (OST, Chuck Mangione, Universal) überlegen, legte auch die leichte Neigung der Canton zum Abdämpfen von Bassimpulsen schonungslos offen. Doch bei normaleren Hörpegeln gewann mit ihrer locker-natürlichen Art und der geschlosseneren Darstellung eindeutig die kleine Reference.

Canton Reference 9.2 DC

Canton Reference 9.2 DC
Hersteller Canton
Preis 2400.00 €
Wertung 86.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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