Mobiler D/A-Wandler

Cambridge Audio DacMagic XS im Praxistest

23.1.2014 von Fritz I. Schwertfeger

Der DacMagic XS von Cambridge Audio ist ein ultrakompakter mobiler D/A-Wandler mit integriertem Kopfhörerverstärker. Die Soundwiedergabe von Laptop und Computer erlebt durch ihn ein wahres Wunder.

ca. 5:30 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Cambridge Audio DacMagic XS
Cambridge Audio DacMagic XS
© Cambridge Audio

Pro

  • kompakt und leicht zu transportieren
  • klare, strukturierte und raumfüllende Darbietung

Contra

Fazit

Der Cambridge DacMagic XS bietet für den abgerufenen Preis von 150 Euro enorm viel Klang, unkomplizierte Bedienung sowie flexible Anwendungsmöglichkeiten. Im Handumdrehen an den Laptop angeschlossen, katapultiert er diesen zu einer formidablen Wiedergabequelle. Etwaige HiRes Inhalte werden somit problemlos und hochwertig wiedergegeben, freie Auswahl ob via Kopfhörer oder über die heimische Anlage.


Wer die durchaus hervorragenden Cambridge DacMagic D/A-Wandler zu schätzen weiß, wird mit der Zunge schnalzen, wenn er hört, dass die Gene der großen Wandler in den kleinen DacMagic XS geflossen sind. Dazu kommt die Tatsache, dass der kleine D/A-Wandler mit einem leistungsstarken Kopfhörerverstärker aufwartet, der nicht nur In-Ears, sondern auch großen Bügelkopfhörern Beine machen soll.

Bereits beim Auspacken hält man die erste Überraschung in den Händen. Würde der Schriftzug mit dem Firmenlogo es nicht verraten, entstünde der Eindruck, ein kostbares, flaches und längliches Etui vom Juwelier in den Händen zu halten. Doch statt Perlenketten oder Edelsteinen funkelt der kleine Cambridge DacMagic XS um Aufmerksamkeit. Diese wird ihm sogleich gewährt, doch zunächst heißt es, den Lieferumfang begutachten. Ein sehr kurzes Micro-USB-Kabel zum Anschluss an den Laptop liegt bei, ebenso wie ein kleiner Beutel der für den komfortablen und geschützten Transport des Cambridge gedacht ist. Vorteil des kurzen Kabels: Der DacMagic XS bleibt stets in Griffnähe des Laptops.

Cambridge Audio DacMagic XS
Durch das kurze USB-Kabel ist der Cambridge Audio DacMagic XS nie weit vom Laptop entfernt.
© Cambridge Audio

Gehäuse

Wird der DacMagic XS schließlich ausgepackt, verblüfft der schiere Minimalismus und die Kompaktheit. Wertigkeit vermittelt das stabile, fein gebürstete und pechschwarze Aluminiumkleid, es liegt leicht wie eine Feder in der Hand und ist durchaus ein Handschmeichler. Beim DacMagic XS ist der Name tatsächlich Programm. Gewissenhaft eine Streichholzschachtel zum Vergleich herangezogen und siehe da: Tatsächlich, exakt so lang wie eine Streichholzschachtel und dabei nur 10 mm hoch und auch ein Stückchen schmäler.

Kaufberatung: Die besten Kopfhörer bis 300 Euro

Die Oberseite des Gehäuses zieren zwei für die Lautstärkeregelung zuständige Drucktasten. Rückseitig findet das mitgelieferte Micro-USB-Kabel für den Laptop seinen Anschluss. Frontseitig signalisiert eine kleine Leuchtdiode die Samplerate, so dass sofort und mit einem Blick Hi-Res Material von gewöhnlicher Kost differenziert werden kann. Daneben befindet sich mittig angebracht der analoge 3,5 mm Klinkenausgang für Kopfhörer. Auch zum Anschluss an die heimische Anlage kann dieser herangezogen werden. Mit einem Handgriff wird aus dem Laptop dank der asynchronen USB-Funktionalität des DacMagic XS somit eine hochwertige Wiedergabequelle, die so manchen betagten CD-Spieler an die Wand spielen dürfte.

Cambridge Audio DacMagic XS
Zwei Tasten auf der Oberseite sind für die Lautstärkeregelung zuständig.
© Cambridge Audio

D/A-Wandler und Kopfhörer-Verstärker

In Inneren des Cambridge DacMagic XS agiert mit dem ESS9023 ein hochwertiger 24-Bit Wandler von ESS, der sich mit Wortlängen von bis zu 24-bit/192 kHz bestens versteht und die Soundkarte des Computers oder Laptop Mores lehrt. Durch die asynchrone Taktung im inneren des DacMagic XS übernimmt dieser das Zepter und verhindert so unschönen und klangschädigenden Jitter.

Der Kopfhörerverstärker bietet laut Hersteller eine satte Leistung von 150 Milliwatt, was ungefähr dem zehnfachen Wert eines herkömmlichen Ausgangs von Laptop oder PC entsprechen sollte. Dem Antrieb von magnetostatischen Exoten von z.B. Audeze oder HiFi-Man braucht man damit aber nicht ernsthaft zu Leibe rücken wollen. Für die meisten herkömmlichen Kopfhörer sollte die Leistung aber vollkommen ausreichen. Die beiden Lautstärkeregler auf der Oberseite des DacMagic XS sind intuitiv zu bedienen und verbessern den Komfort. Ist der DacMagic XS angeschlossen, macht er die interne Lautstärkeregelung der Computer-Soundkarte überflüssig. Die bescheidenen Komponenten einer Allerwelts-Soundkarte oder das unsauber ausgeführte Resampling des Rechners belästigen die feine Kost aus dem Laptop künftig nicht mehr.

Hörtest

Einfach per USB an das MacBook Air angedockt und schon fließen Strom und musikalische Kost an den Cambridge DacMagic XS. Dankbarerweise ist für Mac User bei der Nutzung von USB 2.0 die Installation von Treibersoftware obsolet. Windows User müssen zwar auf einen von Cambridge Audio entwickelten USB-Treiber zurückgreifen, aber auch dies ist schnell abgearbeitet. Zur Belohnung steht anschließend die Möglichkeit bereit, Inhalte mit bis zu 24-bit/192 kHz an die Ohren zu lassen.

Der Cambridge DacMagic XS gefiel durch seine Fähigkeit im Vergleich zum Ausgang des Laptops das klangliche Geschehen viel deutlicher zu differenzieren. Klarer und damit auch bei leisen Lautstärken besser durchhörbar, klang es über den kleinen DacMagic XS einfach lebhafter und greifbarer.

Test: USB-DAC Audioquest Dragonfly

So lief  Gus Black in "Today Is Not The Day" aus dem gleichnamigen Album beinahe zur  Höchstform auf.  Mit Verve und beängstigend authentisch, erklang die Stimme aus dem P7 Kopfhörer von Bowers&Wilkins. Dem originären Ausgang des MacBook Air blieb lediglich das Nachsehen, eher dünn und blass war dessen Vorstellung.

Dergleichen wiederholte sich auch bei "You Are Never Alone" von Vic Chesnutt aus dem Album "North Star Deserter". Malte der Ausgang des Laptops eher mit pastellartigen Farben die Konturen der Musik aus, so führte der Cambridge die breite, farbgetränkte Rolle aus, um nicht nur Teilaspekte auszumalen, sondern gleich den ganzen musikalischen Kontext in all seinen Schattierungen auszubreiten. Dabei verzettelte sich der Cambridge glücklicherweise nicht durch übertriebene Intonierungen oder Ähnliches, sondern bot eine klare, strukturierte und raumfüllende Darbietung, frei von Effekthascherei. Aufgeräumt und klar sortierte der Cambridge die nachschwingende Hintergrundinstrumentierung, den dynamischen An- und Abstieg im Spiel des Schlagzeugs, sowie Vic Chesnutts stimmliche Farbwechsel.

Cambridge Audio DacMagic XS
Der Cambridge Audio DacMagic XS ist tatsächlich kleiner als eine Streichholzschachtel.
© Cambridge Audio

HiRes-Musik

Auch in Sachen hochaufgelöste Musik, zugeleitet via Audirvana Plus, ließ sich der Cambridge DacMagic XS nicht lumpen. Zur Bestätigung ließ er seine sonst blau glimmende (44,1kHz) Leuchtdiode diesmal in sattem grün (96kHz) erstrahlen. Die entrückte Stimme von Mark Hollis zeichnete der DacMagic XS kristallklar nach und folgte leichtfüssig  all ihren kaskadierenden Verwindungen. "Eden" von Talk Talk aus dem Album "Spirit in Eden" in 24-bit / 96 kHz ließ wohlige Schauer der Verzückung durch sämtliche Nervenbahnen gleiten.

Praxis: HiRes-Musik-Downloads - besser als Audio-CDs

Speziell mit dem Kopfhörerausgang des Macbooks direkt verglichen wurde postwendend klar, dass die Aussage, der Cambridge liefere zehn mal mehr Leistung, keine leere Behauptung ist. Während sich via DacMagic XS die Musik von Talk Talk wie Opium in den Gehörgängen ausbreitet, wirkt die gleiche Musik ohne den DacMagic XS wie die dazugehörige Entzugserscheinung. Schal, dünn, vollkommen körperlos dröselte lediglich ein musikalisches Rinnsal aus den Kopfhörern.

Schimmernd intonierte der DacMagic XS die Gesangsdarbietung von Marianne Beate Kielland & Sergej Osadchuk in 24-bit /192 kHz. Das klang nicht nur lupenrein und zum Schwelgen schön, sondern auch zart und fein ziseliert. Da streckt das Macbook Air schon weit vorher die weiße Fahne und bietet die Darbietung lediglich heruntergerechnet und in sehr leisen 24-bit / 96 kHz an.  Dazu kommt, dass dabei keinerlei Reserven für etwaige Dynamiksprünge vorhanden sind.

 

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