HiRes-Digitalplayer

Calyx M im Test

26.8.2014 von Fritz I. Schwertfeger

Der koreansche Hersteller Calyx stellte den Edel-Porti "M" auf der High-End in München vor. Der MP3-Player verfügt über ein hochauflösendes Display und einen hochmodernen Chipsatz.

ca. 2:55 Min
Testbericht
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Calyx M
Calyx M
© Calyx

Mit dem schlicht"M" getauften Edel-Porti sorgte der koreansche Hersteller Calyx auf der High-End-Messe in München für ordentlich Aufsehen. Nicht ganz ohne stolz erwähnte Seungmok Yi, Mastermind und CEO von Calyx, dass ein Team von 33 Ingenieuren ganze zwei Jahre an der Realisierung dieses Projekts mitwirkten. Herr Yi machte auch keinen Hehl daraus, bei den renommiertesten Zulieferern eingekauft zu haben - wollte indes aber nicht verraten, von welchen


Pro

  • Einmalig elegant und kristallklar aufspielender Klang als Player und USB-DAC, über Kopfhörer und Line Out Logische, kinderleichte Bedienbarkeit

Contra

  • Relativ stromhungrig (4-5h Akkulaufszeit)

Egal, der eingebaute, hochmoderne Chipsatz ESS Sabre 9018 K2M versteht Wortlängen von 32 Bit - und das via USB auch von Computern. Um eine möglichst jitterarme Verbindung zu erreichen, konstruierte das Calyx-Team eine Clock, die mit wenigen Picosekunden Genauigkeit operieren soll - ob und wie sich das klanglich auswirkt, muss der Hörtest und das Labor klären.

Die engen Verbindungen zu Samsung sorgten dafür, dass sich im Calyx M ein hochauflösendes (1280x1720) Display, geschützt hinter Gorilla-Glas, sprichwörtlich breitmachen darf. Denn das auskunftsfreudige Display füllt die gesamte Front aus, und lässt sich von dem anodisierten Aluminium in die Zange nehmen. Das Edel-Metall kauften die Koreaner von einem Hersteller aus der Schweiz, weil wohl nur mit diesem der sehr eigene Bronze-Farbton voll zur Geltung kommt. Ein technisches Schmankerl stellt die Lautstärkeregelung dar, die zwar digital arbeitet, aber über einen cleveren, Magnet-getriebenen Schieberegler auf der Seite des Geräts bedient wird, präzise dosierbar in 0,5-db-Schritten. Auf WLAN und Bluetooth hat Calyx indes verzichtet, dafür bietet der M eine größere Auswahl an Speicherkarten-Schächten.

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Plural, denn der Calyx fährt mehrgleisig und bietet neben 64GB internem Speicher, auch bis zu 256GB via SD-Karte und eben zusätzlich maximal 128GB über micro-SD-Chip. Der theoretische Gesamtspeicher von 448GB dürfte jedenfalls für unzählige Alben in allen erdenklichen Formaten ausreichen. Und von diesen nimmt der Porti reichlich entgegen: AIFF, FLAC (bis zu 384kHz/32bit), ALAC, WAV, MP3 und Co, sowie DSD64 und sogar Double-DSD mit 128MHz. Ein Highlight: die Musikbibliothek und deren Handling. Bedienbar via Touchdisplay oder per seitlicher Druckknöpfe (Grundfunktionen): Der Calyx bleibt auch für Nicht-Nerds intuitiv bedienbar - voriges Auswendiglernen des Manuals muss beim Calyx nicht sein. Sehr gut.

Calyx M
© Calyx M

Mobil oder als USB-DAC, der Calyx entpuppte sich als Überzeugungstäter. Egal mit welchen Formaten und Auflösungen man ihn fütterte, stets hörte man nur anerkennende Kommentare von den AUDIO-Testern. Selten bot sich "Breathe" von Pink Floyd (Pulse / 16bit/44,1kHz) in derart kontrastreicher Dynamik und piekfeiner Performance dar. Der Calyx bot über den AKG K812 ein betörend offenes, kristallklares und vor allem weites Klangpanorama, frei von jeglicher Angestrengtheit. Dichte, Fluss und erdige Schubkraft en masse - alles in einer Qualitätsstufe, die der Autor beim Umschalten auf ein i-Device augenblicklich vermisste.

Der Calyx M führte den erweiterten tonalen Horizont von HiRes-Material mit gelassener Deutlichkeit vor. Ein besonderes Erlebnis die Darbietung des "String Quartet in D, op.76, No.5 Finale Presto" von Joseph Haydn (24bit/96kHz): Die überbordende Natürlichkeit der Streichinstrumente, vermittelte das Gefühl Teil der Darbietung zu sein. Enorme Auflösung, feine Eleganz und gehaltvolle Kernigkeit bei Prestopassagen fügten ein musikalisches Gesamtbild zusammen, bei dem jedes Instrument perfekt im Raum ortbar blieb. Rebecca Pidgeons Stimme in "Spanish Harlem" gab er mit viel Verve und lebendigem Farbduktus wieder, entlockte bisher ungehörte Tiefe und Rauminformationen. Der M zelebrierte eine luftige, dynamisch elegante wie kultivierte Spielweise - Instrumente wie Schlagzeug oder Bass tönten mächtig und präzise - der Calyx: ein galanter Gipfelstürmer.

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