Testbericht

Cabasse Java MC 40

11.5.2009 von Redaktion connect und Malte Ruhnke

Warum 1500 Euro für ein Paar Kompaktboxen ausgeben, wenn man zum selben Preis auch ein Mehrfaches an Box haben kann? Technisch stehen die Standlautsprecher von Cabasse der Kompakt-Konkurrenz in nichts nach: Neben der Punktschall-Technologie reizen sie sogar mit drei vollen Wegen statt zwei. Kleine Abstriche gibt's dagegen in der Optik - bei solch großen Gehäusen würden Klavierlack und Echtholz wohl das Budget sprengen.

ca. 1:20 Min
Testbericht
  1. Cabasse Java MC 40
  2. Datenblatt
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© Archiv

Wobei das ja kein akustisches Argument ist - im letzten AUDIO-Test holte die kleine Cabasse-Box namens Minorca einen Überraschungssieg. Für noch nicht einmal den doppelten Preis - 1500 statt 800 Euro - kann man die nach dem gleichen Konzept aufgebaute Java erstehen. Beide teilen sich den ringförmigen,  sickenlosen, nur zehn Zentimeter messenden Mitteltöner aus gehärtetem Spezial-Schaumstoff samt vorgelagertem Gewebe-Hochtöner. Um einen nahtlosen Übergang in der Schallabstrahlung ohne gegenseitige Beeinflussung zu erreichen, richtet ein Spezial-Waveguide die Wellen beider Töner.

Ein weiteres Mittel zur Verringerung von unschönen Intermodulationsverzerrungen, bei denen sich tiefe und hohe Frequenzanteile gegenseitig beeinflussen, ist eine hohe Trennfrequenz: Ab 900 Hertz wird der Koax aus- und das Tieftöner-Duo eingeblendet. Die beiden müssen dann im Grund- und Mittelton parallel arbeiten, was wegen der einsetzenden Eigenbündelung und der vertikalen Interferenzen keine ganz einfache Sache ist. Das Bassreflexrohr verschwindet dezent im Sockel der Box, eine optisch sehr ansprechende Lösung.

Ein ausschweifender Bühnenraum, sonst eine Spezialität der Koaxe, war nicht die Sache der Cabasse: Bei Dave Brubecks "Take Five" rückte sie den Hörer von der hinteren Ecke des Jazz-Clubs direkt an die Bühnenkante und präsentierte ein wahres dynamisches Feuerwerk. Jeder Drum-Anschlag ein Treffer - schnell und satt floss der Groove des Klassikers in den Testraum. Sänger wie Christoph Pregardien (Schuberts "Schwanengesang") wahrten aber nicht immer den nötigen Respektabstand und schienen den Hörer von der Bühnenkante aus direkt anzusingen, ja, der Weltklassetenor zeigte in oberen Lagen gar ungekannte Rauhigkeit in der Stimme.

Die Sonus Faber Toy Tower, gleichwohl weniger dynamisch und anspringend als die Cabasse, blieb mit ihrem etwas zurückhalterenden Plazierungen und dem sanfteren Stimmton letztlich die langzeittauglichere und auch etwas angenehmere Box. So spielte sich die Java vor allem in die Herzen von Dynamik-Fans, die den Charakter und die Direktheit eines Horns lieben, aber mit dessen Nachteilen nicht leben wollen.


Cabasse MC 40 Java

Cabasse MC 40 Java
Hersteller Cabasse
Preis 1500.00 €
Wertung 79.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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