Testbericht
Burmester 113 im Test
Der neue D/A-Wandler von Burmester beschränkt sich nicht auf Kabelkontakt. Er bietet ebenso die qualitätiv gute Bluetooth-Funkübertragung AptX. Gut so - denn klanglich ist der Burmester 113 auch ein Großer.
"Wir wollten mit dem 113 mal ein wenig andere Wege gehen", gab Burmester-Entwickler Stefan Größler zu Protokoll. Und das stimmt: Der neue USB-D/A-Wandler für 2490 Euro ist ungewohnt kompakt gebaut. Auch die Burmester-typische verchromte Front sucht man vergebens. Die mechanisch hochwertige Verarbeitung, die alle Geräte der Marke auszeichnet, hat aber auch der 113 vorzuweisen.Burmester 113 - AusstattungsmerkmaleDass sich die Berliner gegenüber dem Funkstandard Bluetooth so offen zeigen, war wiederum nicht zu erwarten. Der 113 versteht nicht nur die zwei üblichen SBC-Kodierungen, die zwei unterschiedliche Übertragungsqualitäten ermöglichen, sondern auch das bessere AptX.Diesen Codec nutzen zurzeit noch wenige Betriebssysteme von Computern (Apple ab OSX 10.6) oder Smartphones. Doch wegen der deutlich besseren Qualität ist Größler überzeugt, dass es bald viel mehr Geräte oder Apps geben wird, die AptX ermöglichen. Es bietet schließlich eine Auflösung von rund 352 kB/s, während gewöhnliches Bluetooth maximal 128 kB/s überträgt.
Typisch Burmester ist dagegen, dass die Bezeichnungen aller ICs entfernt sind. Man will sich in Berlin offensichtlich nach wie vor nicht in die Karten schauen lassen. Klar ist: Sowohl der USB- als auch der S/P-DIF-Cinch-Digital-Eingang sind durch kleine Trafos von den Zuspielern galvanisch getrennt.Das verhindert Brummschleifen, und es wird Störungen, die vom Computer ausgehen, der Zugang zum 113 verwehrt. Bei allen Digitaleingängen arbeitet der 113 asynchron: Er taktet - Jitter-verhindernd - alle Daten aufs Neue. Danach rechnet ein Sample-Rate-Konverter die Daten um. Bemerkenswert, dass dieser sich nicht abschalten lässt und somit etwa CD-Daten mindestens auf 24 Bit und 48 kHz upgesampelt werden.Darüber hinaus ermöglicht der 113 per Knopfdruck an der Front oder der Fernbedienung ein Upsampling auf 24/96 oder gar 24/192. Da er die Sample-Rate immer ändert, rechnet er auch herunter. Wer daher hochauflösendes Material mit der entsprechenden Taktrate abspielen will, muss darauf achten, dass die gleiche Auflösung am 113 eingestellt ist.Von diesen Rechenkünsten profitiert selbst der Digital-Ausgang. Hier stehen die neu getakteten und, wenn gewünscht, auch die hochgerechneten Daten zum Abruf bereit. Ein klasse Feature, falls digitale Aufnahmen gewünscht werden und man Formate aufpeppen will.
Nach dem Umrechnen der Daten stehen zwei D/A-Wandler parat, um kanalgetrennt analoge Signale zu erzeugen. Die folgenden Stufen sind per Operationsverstärker realisiert, vollsymmetrisch ausgeführt und münden in XLR-Buchsen.Die Cinch-Outs besitzen keine zusätzliche Schaltung, sondern sind mit dem Plus-Pol der XLR-Ausgänge identisch. Deshalb ist es wichtig, dass der symmetrische Eingang des folgenden Verstärkers keine zusätzliche Asymmetrier-Stufe besitzt. Sonst empfiehlt sich die asymmetrische Verbindung.
Lebendiges Klangbild
Dies war aber bei der Referenz-Vorstufe Thorens TEP 3800 nicht der Fall; deshalb verbanden wir den 113 mit ihr über die symmetrischen Kabel WireWorld Platinum Eclipse. Als kraftvoller, vitaler Geselle überflügelte der Burmester gar den NuForce DAC 9, ein steroplay Highlight. Der konterte zwar mit eleganter Spielweise und sehr natürlichen Klangfarben, doch der 113 ließ bei CD-Kost wie auch bei 24/96-Auflösung die Aufnahmeräume größer erscheinen, und er besaß mehr Wucht im Bass.Der 113 konnte im Vergleich zum DAC 9, der sich mit 24/96 begnügt, bei 24/192 nochmals zulegen. Mit höchster Auflösung bot der Burmester ein noch großzügigeres Klangpanorama, vermittelte in leisen Passagen mehr Details und blieb in Forte-Passagen standfester. Schade aber, dass 24/192 nur Mac-Usern mit Betriebssystemen ab OSX 10.6 vorbehalten ist, da es zurzeit keine Treiber von Burmester für 24/192 und Windows gibt.Fazit zum Burmester 113Zum Abschluss testete die Redaktion die Bluetooth-Verbindung, und obwohl sich auch AptX nicht ganz so gut schlug wie die USB- oder Cinch-Digitaleingänge, schnitt sie um Welten besser ab als der Standard. Das macht den 113 noch reizvoller.
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