Fahrbericht

Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport

11.1.2010 von Stefan Schickedanz

Das Älterwerden hat neben zahlreichen Tücken seine guten Seiten. Wer Bücher schreiben möchte, dem bekommt eine gewisse Reife durchaus gut.

ca. 11:00 Min
Testbericht
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Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport
Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport
© Noble Sounds

Fahrzeugwerte

  • Preis 1.700.000 Euro
  • 8,0-Liter 16-Zylinder Motor
  • 768 kW / 1.001 PS Leistung
  • 7.993 ccm Hubraum
  • 1.250 Nm von 2.200-5.500 U/min max. Drehmoment
  • 0-100 km/h in 2,5 Sek.
  • 407 km/h Höchstgeschwindigkeit
  • Verbrauch 24,9 Liter (kombiniert)
  • 596 g/km (kombiniert) CO2-Ausstoß

Und das Angenehmste am Leben - sagen wir: über 40 - ist der Umstand, dass man sich eine gewisse Gelassenheit leisten kann, sich nicht mehr ständig ungeduldig vordrängeln oder beweisen muss.

Ich staune  selbst. Da sitze ich im Bugatti Veyron Grand Sport mit herausnehmbarem Glasdach, und es juckt mich nicht, die von Werbung und Presse versprochenen 400 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit auszureizen. Nicht einmal die 300 sind eine Herausforderung. Das liegt weniger daran, dass wir uns auf einer französischen Autobahn bewegen, wo ein generelles Tempolimit von 130 km/h gilt.

Schließlich kennt Olivier, der Bugatti-Testfahrer auf dem Beifahrersitz, alle Radarfallen in der Umgebung und versichert mir, hier könne ich Gas geben. Und es liegt erst recht nicht an den schmalen Fahrspuren der zweispurigen Autobahn, denn der Allrad-Blitz zieht wie mit dem Skalpell geführt unbeirrbar und präzise seine Bahnen.

In einem Cooper S mit kurzem Radstand und knochenhartem, optionalem Sportfahrwerk kann man bereits ab 200 Sachen mehr erleben und muss mehr leisten als im vergleichsweise extrem gutmütigen Porsche Panamera bei Tacho 300. Solche Tempomarken sind also nur Nummern auf dem Papier. Es gibt Situationen, in denen schon 120 km/h unverantwortlich schnell sind, und andere, in denen 320 - passendes Material und das nötige Geschick vorausgesetzt - keine große Sache wären.

Bugatti Veyron: Fahrgefühl

Einstein erkannte schon treffend in der Mitte des letzten Jahrhunderts: Geschwindigkeit ist relativ. Und mit vier Turbos, acht Litern Hubraum, verteilt auf W-förmig angeordnete 16 Zylinder, sowie den riesigen Bremsen aus Carbon, Keramik und Titan geht im Veyron alles ungewöhnlich digital vonstatten: Wom! Mit einem einzigen Tritt in den Allerwertesten katapultiert der 1001-PS-Bolide den Fahrer praktisch verzögerungsfrei auf jede gewünschte Geschwindigkeit. 100, 200, 250 ...

Bugatti Veyron Tacho
Die Instrumente des Bugatti zeigen an, wie viel PS der Motor momentan nutzt.
© Noble Sounds

Es genügt also, an eine Zahl zu denken, und schon zaubert der beherzte Tritt aufs Gaspedal die Nadel an die entsprechende Stelle der winzigen Tachometer-Skala. Umgekehrt presst der entschlossene Tritt auf die Bremse den entfesselten Geist mit einem Schlag zurück in die Flasche, und selbst der Fahrer meint, die Eingeweide würden ihm herausgezogen. All das geschieht volldigital, als ob man mit einem Fingerschnippen einen Schalter von Null auf Eins und umgekehrt umlegen könnte.

Nicht etwa, dass die Leistung und das mit über 1.250 Newtonmetern angegebene Drehmoment nicht genug Zwischentöne zuließen oder die Bremsen nicht äußerst feinfühlig zu dosieren wären. Man kann sogar sachte auf Kies rangieren, ohne nur einen Stein aufzuwirbeln. Der Wagen fordert mit seinem extremen Wesen einfach zum Austesten der Limits von Mensch und Material heraus.

Das, aber nur das ist der Grund, weshalb man tunlichst keinen Anfänger mit dem Veyron auf den Straßenverkehr loslassen sollte. Wer sich beherrschen kann und auf die Idee käme, unter Einhaltung der StVO mit dem Superauto aus dem Elsass einfach nur Brötchen oder Baguette beim Bäcker zu holen, könnte das einfacher erledigen als mit einem Citroen 2 CV.

Bugatti Veyron: Ausstattung

Bloß das Einfädeln unter dem flachen, herausnehmbaren Dach ist leicht umständlich, und die Rundumsicht wird von der weit nach hinten gezogenen, bogenförmigen A-Säule eingeschränkt. Das sehr edle Cockpit kommt ganz ohne Schnickschnack aus, die Bedienung erklärt sich praktisch selbst, und die 1.250 Nm Drehmoment werden von einem über Paddel am Volant zu bedienenden 7-Gang-Doppelkupplungs-Getriebe mit perfekter Sanftheit sortiert.

Bugatti Lenkrad
Die Innenausstattung des Bugatti ist in Leder gehalten.
© Noble Sounds

Durch einen zweiten Zündschlüssel können Veyron-Eigner mit Familienanschluss den Bereich über 375 Stundenkilometern freischalten und so den Nachwuchs, der das Prozedere schon von Bonus-Autos aus der PlayStation kennt, zu verantwortungsvoller Fahrweise erziehen.

Der Rekord-Renner mit Straßenzulassung verdaut langsames Fahren in den kleinen Dörfern um seine Heimatgemeinde Molsheim herum besser, als man denkt. Er fordert mit seiner leichtgängigen, nicht übertrieben direkten Servolenkung und den geringen Pedalkräften weniger Muskeleinsatz als ein Porsche Carrera aus den 80ern, dessen Lenkrad vor allem bei geringen Geschwindigkeiten als Bizeps-Trainingsgerät geeignet war.

Das Millionärsspielzeug von Bugatti packt seinen Lenker trotzdem nicht dekadent in Watte, sondern lässt ihn 100 Prozent gefühlsecht am Fahrerlebnis teilhaben. Das liegt an seinen gewaltigen G-Kräften und dem steifen Fahrwerk mit sanfter, aber nicht weggefilterter Rückmeldung über die Lenkung sowie die straff gepolsterten Sportsitze.

Bugatti Veyron: HiFi-Ausstattung

Vor allem der Sound des Motors ist Hardcore. Das permanente, hysterische Laderpfeifen, das vor allem bei niedrigen Drehzahlen das relaxt wirkende tieffrequente Brummeln der 16 Zylinder durchdringt, erinnert mehr an ein Kampfflugzeug als an ein Automobil. Wie die dramatische Musik in einem Hitchcock-Film kündigt es den jederzeit drohenden Gewaltausbruch an.

Bugatti Veyron Tiefmitteltöner
Die Tiefmitteltöner von Dynaudio sind hinter der Türverkleidung verbaut.
© Noble Sounds

Wahrscheinlich stellen Sie sich jetzt die Frage: Warum zum Teufel braucht so ein ständig brodelnder Tiefflieger ein aufwendiges High-End-Stereo-System von Dynaudio ? Wird in solch einer Umgebung nicht das Musikhören zur Nebensache? Klare Antwort: Natürlich braucht dieses Geschoss keine gewaltige Anlage. Aber im Veyron wird Musik zur schönsten Nebensache - und zu einer verdammt exklusiven: Nicht einmal 200 stolzen Eigentümern auf diesem Globus ist das Erlebnis vorbehalten, die Perfektion der Wiedergabe in den beiden mit Dynaudio-Lautsprechern erhältlichen Veyron-Varianten Grand Sport und Super Sport zu genießen.

Überflüssiger Luxus in einem absolut überflüssigen Luxusauto - was kann es Schöneres geben?

Überflüssiger Luxus in einem absolut überflüssigen Luxusauto: Was kann es Schöneres geben für Menschen, die schon alles andere haben - oder zumindest haben könnten? Außerdem ist die HiFi-Anlage zwar edel, aber so sehr aufwendig nun auch nicht. Mit einem simplen, straighten System wie dem in der Glasdach-Variante und dem Supersport-Modell erhältlichen "Puccini" könnte man im Kleinwagensegment vom Papier her keinen Menschen mehr beeindrucken.

Audi und Bose haben im A1 gerade die Messlatte höher gelegt: mit einem echten 5.1-DVD-Surround-System und umfangreichem digitalem Processing nebst Fahrgeräuschkompensation auf Basis eines Messmikrofons im Dachhimmel. Aber: Ich finde es genial, dass Bugatti im Hyper-Luxus-Segment mit Zweiwege-Systemen auftritt, die insgesamt zwei Hoch- und zwei Tieftöner auffahren.

Das ist konsequente Bescheidenheit auf höchstem Niveau. Auch am Über-Auto Bugatti Veyron kann ich entgegen meinen schlimmsten Befürchtungen im Detail nichts Überflüssiges oder Plüschiges finden.

Das hohe Gewicht von über 1,9 Tonnen resultiert nicht etwa aus irgendwelchem Chi-Chi - es ist in erster Linie die direkte Folge des ehrgeizigen Ziels, die ultimative Trumpfkarte für jedes Autoquartett zu schaffen: 1001 PS und mindestens 400 km/h samt Allradantrieb zu realisieren und zu kontrollieren.

Entsprechend bestehen der halbe Wagen und praktisch der komplette Vorderbau nur aus Kühlern. Kühler für das Motoröl, Kühler für die Ladeluft, Kühler für das Getriebeöl und was sonst noch alles heiß läuft in einem 1000-PS-Boliden stapeln sich von vorne bis hinten unter dem Kohlefaser-Monocoque, das sich auf einen Aluminiumrahmen mit Anbauten aus Kohlefaser und Edelstahl stützt. Da bleibt kein Raum mehr für verschwenderische Audio-Installationen.

Bugatti Veyron Mittelkonsole
Die Bedinung der Mittelkonsole ist unkompliziert und edel verarbeitet.
© Noble Sounds

Dennoch lassen sich Genießer, die bereit sind, die weltweit einheitlich verlangten 1,4 Millionen Euro plus Extras plus Steuern auszugeben, nicht mit Weißwein von Aldi zur Foie Gras abspeisen. Das Musiksystem muss mit wenigen edlen Zutaten maximalen Spaß garantieren. Das verlangt höchste Präzision in der Ausführung und Positionierung der einzelnen Komponenten.

Schließlich pfeifen die vier Turbolader selbst bei Schrittgeschwindigkeit um die Wette wie eine Gruppe von Asthmatikern nach einer Runde Jogging. Damit stören sie nicht nur den feinnervigen Musikgenuss, wie dies mitsingende Tokio-Hotel-Fans in einem Brahms-Konzert tun würden. Sie lenken auch die Aufmerksamkeit des Fahrers permanent auf den nächsten Sprint. Klassik ginge ja tonal noch, würde aber im Gegensatz zu Rock und Pop, die sich zur kurzweiligen Untermalung unterwegs anbieten, in einer solch lärmigen Umgebung gar keinen Sinn machen.

Ein Mehr an Klanggenuss wäre da auch mit riesigem Aufwand nicht zu realisieren. Einzig und allein das Gewicht würde explodieren. Die optische Ruhe des klar gezeichneten Cockpits, das sich eng an die beiden privilegierten Insassen anschmiegt, wäre darüber hinaus zum Teufel. Wie bei der Burmester-Anlage im Basismodell Veyron 16.4 gibt es nun bloß zwei Hoch- und zwei Tiefmitteltöner, deren Einbauöffnungen Dynaudio allerdings aus dem Fußraum am Kardantunnel nach rechts oben in die Türen verlegte.

Bugatti Veyron Motor
Der Motor des Bugatti Veyron Super Sport hat 1.001 PS Leistung.
© Noble Sounds

Dynaudio-Chef Winfried Ehrenholz selbst erklärte sich freiwillig bereit, auf das Firmenlogo an den versteckten Lautsprechern zu verzichten. Was, nur vier Lautsprecher und 300 Watt Musikleistung? Aber klar: Sonst wäre eben kein Platz mehr für die Kühler und Kühlschläuche geblieben. Schließlich produziert der aufgeladene 16-Zylinder - seine Liter-Leistung liegt mit 125 PS/Liter niedriger als beim 1,6-Liter-Turbomotor des Cooper S Works - mit seinen vier Ladern mächtig Abwärme.

Was die Haltbarkeit betrifft, hat das Aggregat allerdings viele Reserven, die sich positiv auf Verschleiß und Lebensdauer auswirken. Selbst hoch drehende Saugmotoren von BMW M und Ferrari kommen auf eine vergleichbare spezifische Leistung wie dieser aufgeladene 16-Zylinder. Lange sah es so aus, als würde die Vision von 1.001 PS ein Märchen aus 1.001er Nacht bleiben.

Bevor der Veyron 2005 endlich in die Produktion ging, hatte der Supersportwagen bereits mehr Manager verschlissen, als andere Vertreter seiner seltenen Art Hinterreifen auffressen. Der immense Aufwand hat sich gelohnt, der Bolide verschiebt Grenzen. Ach wo: Er pulverisiert sie förmlich. Hier gibt es für erfahrene, zudem furchtlose Piloten kein "Ich kann nicht", sondern allenfalls ein "Ich will nicht".

Im Veyron interessierst du dich kein bisschen für das Ende der Schlange.

Eine Autoschlange auf der Landstraße. Im Veyron interessierst du dich kein bisschen für das hintere Ende des Lindwurms. Du schaust nur ganz weit nach vorne und fragst dich, ob du zwischendrin in einer Lücke rechts einscheren sollst oder ob du das Gaspedal weiter durchtrittst, um alle Pkws vor dir mit hohem Tempo auf einmal zu überholen. In dem Moment, wo du dich entscheidest, ist die Sache auch schon abgehakt. Das fasziniert, macht Hitzköpfen aber zugleich Angst vor dem inneren Tier. Dr. Jekyll oder Mr. Hyde: Hier geschieht die Verwandlung in einem einzigen Blitz.

Wie gut, dass sich wahrscheinlich nur gelangweilte Monarchen oder biedere Bankdirektoren mit dicker Brille und Hosenträgern ein solches Auto leisten können. Wie wenig Temperament muss ein Mensch haben, um mit diesem Hammergerät nicht schneller seine Contenance und seinen Führerschein zu verlieren, als ihm lieb ist?

Bugatti Veyron: Hörprobe

Die Landschaft rauscht vorbei, die Farben verschwimmen, meine Lieblingskünstlerin Tori Amos (für eine Nacht mit ihr würde ich gerne auf 1.001 PS verzichten) singt mit glasklarer, natürlicher Stimme ihr "Beauty Of Speed". Das sollte man wie "Money Don't Matter Tonight" von Prince aus verschiedenen Gründen unbedingt einmal im Leben im Veyron gehört haben. Die Abstimmung der Anlage wirkt so klar artikuliert, so natürlich und selbstverständlich wie bei einer der legendären Dynaudio-Kompaktboxen an einer superben Anlage.

Bugatti Veyron Skizze
Der Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport wurde 2009 eingeführt.
© Noble Sounds

Natürlichkeit und Homogenität brauchen keinen Vergleich zu scheuen, auch nicht mit den meisten Wohnzimmern. Feinste Nuancen in den Stimmen der Interpreten bringt das Puccini-System ebenso zu Gehör wie die Klangfarben der Instrumente. Der Bass, der ohne Subwoofer auskommen muss, ist konturiert, trocken und für dieses minimalistische Konzept erstaunlich tiefreichend. Es gibt also auch noch ein High-End-Hören jenseits von 1.000 PS - zweifellos eine elementare Frage für jeden Audiophilen, die endlich einmal beantwortet werden musste.

Zeit zum Abschied, der erstaunlich leicht fällt. Tori Amos am Abend wäre garantiert unvergesslich, aber kann sie auch kochen? Was den Bugatti betrifft, schützt mich mein Geldbeutel vor mir selbst beziehungsweise die restlichen Verkehrsteilnehmer vor meinen Tempoexzessen. Schon nach wenigen Dutzend Testkilometern, die sprichwörtlich wie im Flug vergehen, steht für mich fest: Ich bin zu schnell für dieses prächtig konstruierte Auto, das würde nicht lange gut gehen mit uns beiden.

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Auto-HiFi-Hersteller Dynaudio

Nach gut fünf Minuten sah ich erstmals aus dem Augenwinkel die 1.001 PS der Leistungsanzeige aufblitzen, und die Drehzahlmesser-Nadel eilte dem roten Bereich entgegen, der für einen Ex-M3-Piloten erstaunlich früh, knapp über 6.000 Touren beginnt.

Alles, was ich dabei dachte, war: Oben herum wirkt der Motor gar nicht so brutal, wie man es nach dem ersten Antritt erwartet, und das Fahrwerk hätte zumindest im Trockenen auf ebener Straße noch massig Reserven - unter Volllast sorgen Bodenwellen für einige Regelarbeit im Antriebsstrang und etwas Unterhaltung am Volant. Selbst aus Kurven kann man ab dem Scheitelpunkt voll rausbeschleunigen.

Unfassbar, das muss man selbst erlebt haben! Keine drei Tage allein mit dem Wagen, und ich würde wieder den alten Dämon in der dünnen Luft jagen wie mein Jugendidol aus dem Film "The Right Stuff", Testpilot Chuck Yeager. Als ich auf den Hof der Fabrik rolle, muss ich nur an die Heimfahrt im 175 PS schwachen Mini Cooper S denken: welch eine Qual für Mensch und Maschine.

Bugatti Veyron Türverkleidung
Nach dem Einbau der Türverkleidungen ist von den beiden 17-cm-Tiefmitteltönern genauso wenig zu sehen wie von den zwei Hochtönern des Dynaudio-Systems.
© Noble Sounds

Doch die Verkehrsverhältnisse und die Endlosbaustelle zwischen der Grenze und Stuttgart gestatten an diesem Abend selbst mit meinem Mini nicht einmal drei Meter Vollgas, egal in welchem Gang. Wundersamerweise habe ich nicht das Gefühl zu stehen. Ich stehe wirklich: mitten auf der A 5, eine knappe Stunde. Endlich bin ich wieder zufrieden mit mir und der Welt. Das einzige, was ich in diesem Moment wirklich gebrauchen könnte, wären keineswegs die 1.001 Pferdestärken, sondern ausgerechnet die Dynaudio-Anlage.

Die Auszeit auf der Autobahn liefert mir das Fazit mit einem Wink von ganz oben: Der Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport ist ungeachtet des Geldbeutels ein "Should have" für besondere Anlässe, vorzugsweise abseits öffentlicher Straßen. Oder einfach als Skulptur, als Kunstwerk, als sichere Geldanlage, die auch mal zur Fortbewegung benutzt werden kann. Versuchen Sie das mit Ihrem Picasso oder Ihren Wertpapieren. Und die puristische Dynaudio-Anlage ist zumindest für Bugatti-Besitzer ein "Must have". Von wegen schönste Nebensache.

Fazit

Hellauf begeistert bin ich von dieser monströsen Demonstration des technisch Machbaren. Ein Erlebnis, das an Achterbahnfahrten oder Rodeln im Eiskanal erinnert, wo man aber niemals eine so kultivierte akustische Untermalung vorfindet. Doch wie weit würde ich gehen mit dauerhaft 1.000 PS unter der Kühlerhaube?

Natürlich zerren die G-Kräfte an den Eingeweiden, aber fahrerisch verlangt der Wagen seinem Lenker weniger Arbeit hinterm Lenkrad ab, als man denkt. Und für die höheren Anforderungen an die Selbstbeherrschung ist das Dynaudio-System willkommen: Denn es leistet beste Dienste, das Gemüt zu beruhigen. Deshalb dürfte es für mich ruhig der Super Sport mit 1.200 PS sein. Wenn schon, denn schon.

Wertung

Was man noch nicht einmal vom Rolls Royce Phantom behaupten kann: Dieses Auto ist  absolut nutzlos. Kurzum, das schönste Kompliment, das man den ehrgeizigen Entwicklern machen kann. Der Bugatti Veyron verkörpert den ultimativen Luxusartikel für knapp 500 sportlich orientierte Millionäre und Milliardäre. Er schmeichelt seinem Fahrer, der sich irgendwann fragen wird: War ich so gut, oder war es der Veyron?

Selbst der brachiale Katapult-Start auf 200 km/h in unter 8 Sekunden gelingt im Handumdrehen mit Hilfe der Launch-Control. Das Puccini-System verwöhnt mit dem edelsten CD-Einzug der Geschichte und audiophiler Abstimmung - soweit es der Motorsound zulässt. So viel Klanggenuss mit solch geringem Bauteileaufwand stellt Dynaudio ein sehr gutes Zeugnis aus.

Bugatti Veyron Wertung
© Noble Sounds

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