Testbericht

Blue-ray-Player Sony BDP S 760

7.1.2010 von Redaktion connect und Raphael Vogt

Der Sony BDP S 760 (530 Euro) zeichnet dank HD-Reality-Enhancer ein stets knackigeres Bild, es wirkt aber auch etwas unruhiger und mal plastischer, mal flacher, je nach Motiv.

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  1. Blue-ray-Player Sony BDP S 760
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Blue-ray-Player Sony BDP S 760
Blue-ray-Player Sony BDP S 760
© Archiv
Blue-ray-Player Sony BDP S 760
1) Precision Drive HD nennt Sony das Laufwerk, das selbst wellige Discs ausliest. 2) Die USB-Buchse ist tief nach innen versetzt, hier passen nur schlanke Speichersticks. 3) Die integrierte WLAN-Antenne erspart den Anschluss eines externen Senders.
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Sony spendiert dem 760er gegenüber seinen kleineren Geschwistern lieber mehr Ausstattung, und das ganz unjapanisch, ohne in unnütze Spielereien zu investieren. So fällt am ehesten der Kopfhöreranschluss mit ausgewachsener 6,5-mm-Klinkenbuchse auf der Front ins Auge. Hiermit korrespondiert eine Taste auf der Fernbedienung, mit der sich jeder Stereo- in einen Surroundkopfhörer verwandeln lässt, denn der Player beherrscht die passenden Algorithmen für virtuelles Surround. Die Hörerlautstärke lässt sich zudem mit einer eigenen Tastenwippe regeln. Außerdem bietet Sony auch bei diesem Modell eine sinnvolle, heimkinotaugliche Tastenhinterleuchtung im Handgeber. Auf der Front gesellt sich zum Kopfhöreranschluss noch eine zweite USB-Buchse für Musik- und Fotozuspielung. Die Rückseite bietet nun neben einem analogen Zweikanal- einen zusätzlichen 7.1-Kanal-Ausgang.

Auch einen Cinch-Digital-ausgang spendierten die Entwickler dem 760er, und sogar eine schon ausgestorben geglaubte S-Video-Buchse findet sich an diesem wirklich universellen Anschlussfeld. Neuartig ist Sonys Idee, den drahtlosen Netzwerkzugang per WLAN zu integrieren. Im Konfigurationsmenü wählt man einfach "Drahtlos" statt "Kabelgebunden". Im stereoplay-Hörraum mit seiner Fritzbox ging das völlig problemlos und zuverlässig, zumal der Player mit allen gängigen Verschlüsselungsverfahren umgehen kann. Zur Medienzuspielung per Netzwerk haben die Entwickler die gebräuchlichsten Serverprogramme bereits vorkonfiguriert, was weniger computeraffinen Anwendern den Zugang erleichtert.

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Sony bietet echte Anschlussvielfalt von HDMI bis S-Video, Toslink- und Cinch-Digitalaudio. Der bedrohlich groß wirkende Ventilator ist im Betrieb praktisch nicht wahrnehmbar.
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Die Bedienung der mit der Playstation vor Jahren eingeführten "Xcross Media Bar" ist logisch und leicht verständlich. Die Konfiguration reicht dabei sehr in die Tiefe, und an einigen Stellen muss der Anwender schon recht genau wissen, was er möchte, dann kann er viel aus der Maschine herausholen, sich etwa mit dem angeschlossenen Display an die maximale Quantisierungstiefe der digitalen Videoübertragung herantasten, denn die pro Komponente aufgezeichneten 8 Bit verarbeitet der Sony intern mit 12 Bit weiter, und die lassen sich im Idealfall ungebremst an den Bildgeber weiterreichen. Auch die komplette Bildneuberechnung per HD-Reality-Enhancer lässt sich weiträumig beeinflussen. Zu harscher Einsatz dieser aus dem BDP S 5000 übernommenen Technik führt aber schnell zu einem artifiziellen Look, hingegen ein zarter Eingriff zu subjektiv plastischerem Bild.

Außerdem lässt sich Super-Bit-Mapping zuschalten, wohlgemerkt fürs Bild. Es soll wie im Audiobereich durch Dithering Übergänge und zarte Schattierungen glätten und so eine höhere Quantisierungstiefe mit feinerer Differenzierung von Farbtönen emulieren. Eigenwillig: Bei CD-Wiedergabe lassen sich nicht wie üblich die Titel per numerische Tastatur direkt anwählen.

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Sony ermöglicht auch bei Dia-Shows den Einsatz des HD-Reality-Enhancers zur Bildverbesserung.
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Im Hörraum mussten die beiden Probanden zunächst ihre Bildqualität beweisen. Die kann sich bei beiden gut sehen lassen: Das De-Interlacing arbeitet bei beiden Japanern schnell, rastet zuverlässig ein, und auch beim Skalieren geht nichts an Schärfe verloren. DVDs sehen hervorragend aus, beide können einen guten alten DVD-Spieler leicht ersetzen.

Als digitaler Diaprojektor zeigt der Sony eine super Geschwindigkeit beim Laden und schöne Bilder, der Pioneer skaliert die JPEGs aber deutlich feiner, dafür lädt er sie quälend langsam. In HD-Videos schlagen sich die zwei mit unterschiedlichen Charakteristika: Der Pioneer zeigt ruhige, plastische und dabei scharfe Bilder. Der Sony zeichnet dank HD-Reality-Enhancer ein stets knackigeres Bild, es wirkt aber auch etwas unruhiger und mal plastischer, mal flacher, je nach Motiv.

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Genial und simpel: Sony erlaubt mit integriertem WLAN auch drahtlose Netzwerkkommunikation.
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Im ersten Hördurchgang mussten sich die Kontrahenten mit intern decodiertem HD-Audio messen. Dabei konnten sich die Tester beim besten Willen nicht auf einen Sieger festlegen, beide klangen präzise und fein. Auch Hörvergleiche mit Bitstream-Ausgabe endeten im Patt. Über den analogen Stereoausgang differenzierten sich allerdings zwei Charaktere heraus. Der Sony entpuppte sich als Raumkünstler mit sehr feiner Ortung und schönem Ausklingen, etwa von Klaviersaiten. Dieser Feindynamik begegnete der Pioneer mit einem Pfund mehr an Grobdynamik, gab Prince's "The One" mehr Wucht und den Klavieranschlägen etwas mehr Attacke. Aber trotz seiner fein-groovigen Musikalität und Dynamik kam der LX 52 an die Feindynamik und Raumabbildung des 1000- Euro-Players Pioneer BDP LX 08 (5/09) nicht ganz heran. Der Sony zog in Analog-Stereo mit dem LX 08 gleich, blieb nur mit seinem Analog-Mehrkanal-Output (der dem LX 52 fehlt) 2 Punkte unter dem Teuren.

Sony BDP S 760

Sony BDP S 760
Hersteller Sony
Preis 530.00 €
Wertung 106.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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