Testbericht

Blue-ray-Player Sony BDP S 500

2.7.2008 von Redaktion connect und Hans-Ulrich Fessler

Der Blue-ray-Player BDP S 500 (600 Euro) von Sony hat zwar einen Dolby-True-HD-Decoder eingebaut, enttäuscht aber durch lange Boot- und Einlesezeiten.

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Blue-ray-Player Sony BDP S 500
Blue-ray-Player Sony BDP S 500
© Archiv

Der HDMI-Transmitterchip im BDP S 500 trägt die Bezeichnung SIL 9134 (Version HDMI 1.3a), erlaubt einen schnellen Datentransfer, eine hohe Bandbreite (für einen erweiterten Farbraum von etwaigen Camcordern, die auf Blu-ray aufzeichnen) und gleicht die Prozessorrechenzeiten zwischen Beamer und Player automatisch aus (Lip-Sync).


Blue-ray-Player Sony BDP S 500
Für HD-Video entwickelt: Media-Prozessorchip des kaliformischen Chipherstellers Sigma Designs. Der SMP 8634 beherrscht auch Video-Upsampling und Progressive Scan.
© Julian Bauer

Aber hier gibt es eine Einschränkung: Von den verlustfreien Mehrkanal-Tonformaten schickt der BD S 500 nur Dolby True HD zum Receiver, aber kein DTS HD Master. Statt dessen greift er analog und digital nur auf die einfachere DTS-Variante zu. DTS HD Master ist aufgebaut wie eine Zwiebel: Der "weiche" Kern beinhaltet herkömmliches, datenreduziertes DTS, in der "harten" Außenschale lagern die Informationen, die der Datenreduktion zum Opfer fielen.

Schön, dass der BDP S 500 das Videosignal auch so ausgibt, wie es von den Filmkameras aufgenommen wurde und auf der DVD abgespeichert ist: mit 24 Bildern pro Sekunde. Beamern oder Plasma-TVs, die 24p-Verarbeitung beherrschen, verhilft sie zu absolut ruckfreien Bewegungsabläufen.

Lobenswert auch, dass der Sony die Zeilenzahl "normaler" DVDs auf das Hochzeilenformat der Blu-ray (1080p) umrechnet. Beim Wechsel der Umgebungshelligkeit oder der Anzeigegeräte hilfreich: der Videoequalizer mit Voreinstellungen für "Kino" (dunkleres Bild) oder "heller Raum" (mehr Leuchtkraft). Für unterschiedliche Monitore dürfen drei Speicher mit individellen Werten für Weiß, Schwarz, Farbton und Farbsättigung belegt werden.

Blue-ray-Player Sony BDP S 500 Fernbedienung
© Julian Bauer

Dass das Lautsprechersetup nur die Einstellung der Boxengröße, aber keinen Pegel- oder Laufzeitausgleich erlaubt, ist kein Beinbruch. Der Cineast nimmt diese Einstellungen sowieso am AV-Receiver vor.

Wählerisch gibt sich der Sony beim Check mit unterschiedlichen Test-DVDs. Der Player weigerte sich, mit DivX, mit SVCD, ja selbst mit VCD bespielte CDs wiederzugeben. Diese Codecs können große Videodateien bei guter Qualität stark komprimieren und erfreuen sich in Tauschbörsen (und bei Internet-Piraten) großer Beliebtheit.

Fotos und MP3-Musikdateien will der Spieler partout nur sehen, wenn sie auf DVD gebrannt wurden. Bei Daten-CDs erscheint die Meldung "Wiedergabe dieser Disc unmöglich". Unerfreulich, weil gerade MP3-Musiksammlungen in der Regel als CDs (fürs Autoradio) erstellt wurden. Und Foto-Freaks brauchen Geduld: Die Wechselzeit von 5 Megabyte grossen JPEG-Dateien liegt bei 20 Sekunden.

Blue-ray-Player Sony BDP S 500
Das blechummantelte Laufwerk (Mitte) ist das gleiche wie im preiswerten BDP S 300. Hörbar ist aber nur der Lüfter, der bei zunehmender Temperatur anspringt.
© Julian Bauer

Gut gemeint dagegen: Der Player merkt sich die letzte Stopp-Position. Aber leider nur, solange er eingeschaltet ist. Würde er diese Stelle auch nach dem Ausschalten behalten, könnte der Wiedergabespeicher nach den Vorspännen und Trailern gesetzt werden und die Wartezeit bis zum eigentlichen Filmbeginn verkürzen. So muss man sich bis zum Filmstart doppelt gedulden: Der Player braucht im Minimum 30 Sekunden, um von Standby aus die Disc zu starten.

Doch dann verwöhnte der Sony mit einer sagenhaften Bildqualität von Blu-ray, die in etwa dem 4/08 getesteten Blu-ray-Spieler Philips BDP 7100 für 600 Euro entsprach. In den für Bildtests wie geschaffenen Verfolgungsjagden über Baugerüste und Kräne in "James Bond: Casino Royale" bildete er diagonal verlaufende Streben messerscharf, unverzittert und ohne störende Ruckler ab.

Auch bei DVDs begeisterte der Sony mit Strahlkraft und Tiefenschärfe. Video-Umrechnungen wie Scaling und Progressive Scan sollte man allerdings dem Monitor überlassen.

Blue-ray-Player Sony BDP S 500
Julian Bauer
© Fährt mit einem Elektromotor die Frontblende nach unten und legt die Tasten und die Schublade offen: Sony BDP S 500 mit HDMI-1.3-Ausgang.

Der BDP S 500 schickte den Dolby-True-HD-Datenstrom zum Referenz-Surround-Vollverstärker Yamaha DSP Z 11 (4/08), setzte das Klavier in "Ludwig van B. - meine unsterbliche Geliebte" mit voller Wucht ein oder unterstrich akustisch nach dem Szenenwechsel sanft und feinfühlig die Emotionen.

DTS-Tonformate gab er über die Decoder des Yamaha zwar sehr räumlich, aber etwas gebremst und weniger feindynamisch wieder als der zum Vergleich angeschlossene Panasonic DMP BD 30 (4/08).

Lag es am unzulänglichen Lautsprecher-Setup oder an den Einbau-Decodern des Sonys? Analog über die 5.1-Ausgänge geriet der DVD-Ton etwas dumpf und eng. Auch die CD-Wiedergabe war eher Pflicht als Kür: Der Klang wirkte dünn und fitzelig. Aber wer verkabelt einen Blu-ray-Spieler schon analog?

Angesichts der Bildqualität ist es bedauerlich, dass der BDP S 500 kein DTS HD Master streamt.

Stärken

+ Dolby-True-HD-Decoder eingebaut

Schwächen

- Lange Boot- und Einlesezeiten

Sony BDP S 500

Sony BDP S 500
Hersteller Sony
Preis 600.00 €
Wertung 97.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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