Testbericht

Blue-ray-Player Sony BDP S 350

2.11.2008 von Redaktion connect und Raphael Vogt

Den für die Internetdaten benötigten Speicher fordert der Sony BDP S 350 (330 Euro)  extern ein, er bietet hinten einen USB-Anschluss für Speichersticks. Praktischer Weise verkauft Sony stummelkurze USB-Sticks, die kaum aus dem Gerät ragen.

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Blue-ray-Player Sony BDP S 350
Blue-ray-Player Sony BDP S 350
© Archiv

Der Sony beherrscht das Blu-ray-Profil 1.1 mit allem Drum und Dran für Bild-in-Bild-Wiedergabe, komplexe Java-Menüs und kann eine zweite Tonspur simultan verarbeiten (Secondary Audio).


Blue-ray-Player Sony BDP S 350
HDMI hat hier Scart längst abgelöst. Der "Ext"-Anschluss nimmt Memorysticks auf, damit der Player Internetinhalte im Gedächtnis behält.
© Julian Bauer

Heute selbstverständlich: Ehemals exotische Highend-Funktionen wie die Reproduktion von Filmen mit originaler Kino-Bildfrequenz im 1080p/24-Modus. Ansonsten müssen Spielfilme nach Vorschrift auf 60 Bilder pro Sekunde gewandelt werden, was unruhige Bewegungsdarstellung zur Folge hat. Zum Testzeitpunkt blendete der Sony nur ein, dass er auf ein Update bezüglich der Fähigkeit das Blu-ray-Profil 2.0 zu verarbeiten wartet, das der Hersteller noch für Oktober verspricht.

Den für die Internetdaten benötigten Speicher fordert der Player extern ein, er bietet hinten einen USB-Anschluss für Speichersticks. Praktischer Weise verkauft Sony stummelkurze USB-Sticks, die kaum aus dem Gerät ragen.

Um die Blu-ray-Fähigkeiten der Profile 1.1 und 2.0 zu testen, nutzten die Tester die Scheibe "Big Buck Bunny". Sie läuft auf dem Player völlig reibungslos. Wie selbstverständlich ließen sich die Bild-in-Bild-Einblendungen, Kommentare der Macher und die verschachtelten Menüs des BD-Profils 1.1 verwenden, ohne große Verzögerungen oder Fehler. Damit stehen Käufern des Spielers die Funktionen zukünftiger und einiger aktueller Discs schon jetzt zur Verfügung. So soll das sein.

Fast schon ein Problem für die Tester stellt heutzutage die Vielfalt an potentiellen Datenträger-Datenformat-Kombinationen dar, die sich in ihrer Vollständigkeit kaum mehr testen lassen. So glaubte Sonys Player CDs mit komprimierten Songs als Fotomedium zu erkennen und weigerte sich dann zu Recht, diese als Bilder anzuzeigen. Erfreulicher Weise kann der Player mit dem immer wichtiger werdenden HD-Camcorder-Format AVCHD etwas anfangen.

Blue-ray-Player Sony BDP S 350
"Precision Drive HD" nennt Sony seine neue Blu-ray-Laufwerkgeneration. Die neue Abtasteinheit soll in der Lage sein, unpräzise zentrierte, schlecht ausgewuchtete und taumelnde Discs in Echtzeit in drei Achsen korrigiert auszulesen.
© Julian Bauer

Immerhin: Er las problemlos alle gängigen Aufnahmemedien von CD-R über DVD-RW bis hin zur BD-R. Aktuellen Playern schmeckt der Hausbrand leider nur in bestimmten Kombinationen aus Medium und Daten. Das sollten Sie gegebenenfalls prüfen, wenn Ihnen ein bestimmtes Format wichtig erscheint.

In Sachen Ausstattung bietet der 350er Sony gerade mal zwei analoge Audioausgänge. Bezüglich der Handhabung adaptierte Sony für die neuen Player die Piktogrammgeschmückte Baumstruktur der Playstation. Das erscheint zunächst ungewohnt, lässt sich aber erfreulich übersichtlich und schnell navigieren. Davon könnte sich manch Entwickler eine Scheibe abschneiden, geht doch oft selbst geübten Anwendern bei der Vielfalt der Funktionen heutiger Player das ein oder andere Mal die Orientierung verloren.

Einer der wichtigsten Aspekte zur Wahl des richtigen BD-Players dürfte die Bildqualität sein. Beginnend mit DVD zeigte der Player im Test bei Spielfilmen mit progressiven Vollbildern ähnlich gute Ergebnisse auf der Leinwand. Das ändert sich, wenn Halbbild-basiertes Interlaced-Material an die Reihe kam, etwa mit elektronischer Kamera gedrehte Konzertvideos, deren Halbbilder der Sony nur zusammenfügte, aber nicht interpolierte, was bei progressivem Endformat, etwa 1080p, dann zitterte.

Das gleiche Spiel zeigte sich bei falsch gesetztem Progressive-Flag, etwa der DVD von "Star Wars, Episode I", und sogar bei 1080i von der HQV-Test-Blu-ray.

Blue-ray-Player Sony BDP S 350
Praktisch: Der Handgeber bietet auch Tasten für die Bedienung des Fernsehers, vorprogrammiert für die Geräte der gängigen Marken.
© Julian Bauer

Bei der Handhabung im Hörraum fiel der Sony noch mit anderen Eigenarten auf, aber dieses Mal ausgesprochen positiv: Er arbeitet für einen Blu-ray-Spieler rasend schnell, sowohl beim Starten als auch beim Einlesen, und dabei ausgesprochen leise. Überhaupt erfreut die Entwicklung der Geschwindigkeitszunahme, die langsam an die DVD-Speed herankommt. Praktisch: Sonys neue, von Computer-Abspielprogrammen bekannte Schnellsuche per "Scene-Search"-Suchleiste, wo man mit den Cursortasten den Zeitstrahl entlang fährt.

Nach der Ausstattungs- und Bild-Pflicht machten sich die Tester an die Klangqualitäts-Kür. Zu vergleichen galt es den analogen Pfad und zwei digitale Wege: erstens per unbehandelten Bitstrom, zweitens via integrierte Decoder. Man gewann bei diesem Player fast das Gefühl, die analogen Cinchbuchsen seien fast nur noch Hilfsausgänge für Leute mit alten Surroundverstärkern. Audiophile Gelüste weckt der Sony von CD nicht. Seine Vorgängermodelle konnte dieser Spieler jedenfalls nicht übertrumpfen. Klar: Diese Maschinen sind fürs Digitalzeitalter konstruiert und blühen erst mit S/P-DIF- und HDMI-Verbindungen richtig auf. 

Digital verströmte der angeschlossene Denon-Receiver gleich viel mehr Details und Raum. Der Sony spielte ein wenig oberflächlicher und weniger plastisch auf.

Wie gewohnt blühte auch dieses Mal der Player mit steigender Auflösung seitens des Quellmaterials immer mehr auf. Die Streicher der Trondheim Solistene spielten hierzu auf "Divertimenti" (Blu-ray in neuem, reinem Tonformat, Rezension in stereoplay 8/08) Benjamin Brittens "Boisterous Bourree" in allen HD-Varianten von der 1:1-Masterkopie in PCM 192 kHz / 24 Bit über DTS HD Master Audio bis Dolby True HD.

Blue-ray-Player Sony BDP S 350
Immer flacher, passend zu den aktuellen Fernsehern, fallen die Gehäuse der neuesten Player aus. Sony macht da keine Ausnahme.
© Julian Bauer

Auch in maximaler, weil originaler, PCM-Auflösung wirkte der S 350 ein wenig rau. Der Eindruck verstärkte sich noch im DTS-HD-Format. Mit Dolbys aktueller Demo-BD konnte der Test fortgesetzt werden; es war ohnehin Zeit, die Musikrichtung zu wechseln. Was nicht wechselte war die bereits gewonnene Erkenntnis über die Charakteristik des Sony. Er spielte auch "Legends of Jazz with Ramsey Lewis" und "Dave Matthews and Tim Reynolds" etwas oberflächlich und mit wenig scharf fokussierter Abbildung in einem etwas kleinen Raum.

Verwendet man den internen Decoder des Players, wobei der Sony nur für Dolby einen HD-Schlüssel sein Eigen nennt, klingt er dann aber leider insgesamt unaufgeräumter, oberflächlicher und detailärmer. Das liegt an der etwas unglücklich gelösten Referenztakt-Normierung von HDMI und ist extrem schade, denn nur wenn der Player den Ton selbst decodieren kann, lassen sich alle zukünftigen Blu-ray-Optionen wie Secondary Audio nutzen. Hierzu muss der Sony in Sachen HDMI-Audio auf "Mixed" konfiguriert werden. Nun kann er zwei Tonspuren simultan decodieren, verarbeitet sie nach Discvorgabe im Digitalmixer und sendet das ganze via HDMI per PCM (oder auch analog) zum Verstärker. Wichtig: Die Lautsprecher-Konfiguration des Receivers muss in der Player-Konfiguration dupliziert werden, falls der Verstärker nicht das komplette Bassmanagement übernimmt, Funktionen wie "Pure Direct" von Denon und vergleichbare Signalabkürzungen anderer Marken schalten es nämlich ab.

Sony BDP S 350

Sony BDP S 350
Hersteller Sony
Preis 330.00 €
Wertung 95.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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