Testbericht
AV-Receiver Marantz SR 5003
Beim Marantz SR 5003 (800 Euro) führten herrlich muskulöse Trommelschläge und das völlig abartige und doch feinst aufgenommene Bassrumoren zu herrlichen Rückenschauern.
- AV-Receiver Marantz SR 5003
- Datenblatt
Den Grund, warum Marantz den SR 5003 pro Kanal um 10 Watt schwächer als den SR 6003 (12/08) angibt, kann stereoplay nicht erkennen. Weder an den Messungen noch an dem Schaltplan, der bei den Verstärkerstufen allenfalls die 10_000-Mikrofarad-Hauptelkos als solche des chinesischen Fabrikats Koshin statt des japanischen ELNA benennt.
Es blieb auch bei dem Cirrus-Codec CS 42528 für die A/D- und die D/A-Wandlung. Ebenso bei dem für das Aus-2-mach-4-Vorhaben günstigen Umstand, dass nicht ein Regel-Chip im Nebenjob, sondern einzelne ordentliche Verstärkungs-ICs die Pre-Outs ernähren.
Analog-Video setzt der SR 5003 nach wie vor mit 12 statt den klassenüblichen 10 Bit Dynamik um. Es findet sich wieder der gleiche i-Chip, der de-interlaced und skaliert. Und so gibt es allenfalls für die Fans Anlass zum Weinen, die den zweiten HDMI-Ausgang, das noch schickere On-Screen-Display und die USB-Frontbuchse des SR 6003 vermissen.
Gar nicht so schlecht, diese Koshins, lobten die Tester, als der SR 5003 sich CD-Bässen wieder mit besonderer Hingabe annahm. Nur dass sie diesmal nicht gar so abgründig, dafür aber konturierter und standfester kamen. Und wenn der SR 5003 sich obenrum wieder ein wenig bedeckt hielt, rührte etwa die Stimme Kari Bremnes die Hörer trotzdem an: weniger mit Atem als mit viel Brustsubstanz.
Auch bei Dolby-Digital- und DTS-Surround pflegte der SR 5003 eine gewisse Schlichheit in den Höhen. Zum Ausgleich blieb die Vorstellung selbst bei rabiaten Lautsärken immer stabil und wie aus einem Guss. Die Räume erschienen stets klar und großzügig ausgedehnt.
Wie beim teureren Bruder gehabt, fühlte sich der günstigere aber erst bei HD-Titeln voll in seinem Element. Ungeniert legte er sich mit dem Yamaha, um ihn bei "The Hand That Feeds" von den Nine Inch Nails (Dolby-True-HD-Sampler) sogar zu düpieren.
Bei dem RX V 863 regte sich nicht viel, beim Marantz führten herrlich muskulöse Trommelschläge und das völlig abartige und doch feinst aufgenommene Bassrumoren jedoch zu herrlichen Rückenschauern. Und zu noch intensiveren, lustvolleren, wenn die Monoblöcke TEM 3200 von Thorens (1/06) mitspielten.
Bei "Appalachean Spring" (San Francisco Symphony) auf derselben Platte wendete sich das Blatt: Nun spielte der Yamaha mit und ohne Thorens durchsichtiger, eleganter, vornehmer. Wer's herzhaft mag, wird vom Marantz jedoch besser bedient.
Marantz SR-5003
Marantz SR-5003 | |
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Hersteller | Marantz |
Preis | 650.00 € |
Wertung | 48.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |
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