Testbericht

AV-Receiver Denon AVR 4311

16.3.2011 von Johannes Maier

Der Denon AVR 4311 (2200 Euro) zeigte bei den herkömmlichen Surround-Formaten, geradezu triumphierend, was er aus datenreduzierten Vorlagen alles herauskitzeln kann.

ca. 2:35 Min
Testbericht
  1. AV-Receiver Denon AVR 4311
  2. Datenblatt
AV-Receiver Denon AVR 4311
AV-Receiver Denon AVR 4311
© Archiv
AV-Receiver Denon AVR 4311
Die Lautsprecheranschlüsse für Front, Center und Surround bilden die festen Größen, sechs weitere umschaltbare Klemmenpaare lassen sich den verschiedensten Aufgaben zuweisen.
© Archiv

Mit seinen Ethernet/Apple-Connections durfte der neue Denon schon in der Einleitung dieses Beitrags glänzen. Überdies nimmt er die Musikdaten der modischen Portis gern auch über seine Front- und Rückseiten-USB-Buchse an. Im "Browse"-Modus behält der AVR 4311 das Bedien-Zepter in der Hand. Im "Remote"-Betrieb lässt er sich von den kleinen Zuspielern aus steuern. Das optionale Dock ASD 11 für 100 Euro, das neben Ton auch S-Video weitergibt, erlaubt es, auch Apple-Filmchen via AVR 4311 auf den HDMI-Bildschirm zu zaubern. 

Womit die Begeisterung für die moderne Zeit noch kein Ende nimmt. Junge Familienmitglieder könnten die iPod-Musik und die von weiteren digitalen Quellen in Nebenzimmern genießen, während im Hauptraum was anderes läuft. Also werden diese Programme separat D/A-gewandelt und für zwei Zonen zur Verfügung gestellt - für eine sogar mit Bedienmenü.

AV-Receiver Denon AVR 4311
Oben: Ein riesiger und ein großer Shark-Tonprozessor teilen die Setup- und Dekodieraufgaben untereinander auf. Das (Hauptraum-)Ergebnis spielen sie zwei Multikanal-Wandlern zu. Unten: Der rechte Kühlkörper trägt fünf, der linke vier Endstufen. Zusammen mit dem kernigen Netztrafo sitzen sie auf einem Stahlpodest. Die Ventilatoren darunter springen nur in Hitze-Notfällen an.
© Archiv

Dabei wandelt der AVR 4311 eigentlich so schon genug. Neben den sieben obligatorischen Kanälen konvertiert er noch zwei für Front-Height, zwei für Audyssey-DSX-Front-Wide und nochmals zwei für die beiden Subwoofer-Ausgänge. Für die Kanäle der Vorverstärkersektion und die Anzahl der Pre-Outs ergibt sich die stolze Formel 11.2. Aus ihr schließt der AV-Fan, dass er - bei neun bereits vorhandenen Einbau-Endstufen - nur noch einen Stereo-Verstärker anschließen muss, bis er die volle Dröhnung genießen kann.

Beim Blick ins Service Manual wird der Surround-Techniker trotzdem kurz trocken schlucken. Gönnte Denon dem Vorgänger AVR 4310 noch Edel-Einzelwandler von Burr-Brown, mussten jetzt zwei achtkanalige AK 4358 reichen. Fast unvorstellbar, dass nur zwei Großchips des Typs EPM240 die komplette analoge Eingangswahl sowie die Lautstärkeregelung übernehmen - und außerdem die Ansteuerung der Ausgangsstufen plus der Pre-Outs. Immerhin erlaubt es der AVR 4311, wenn er als AV-Vorstufe eingesetzt werden soll, seine neun Endstufen völlig auszuschalten - was den EPMs eine paradiesische Stromversorgung gewährt.

Andererseits geizt der Denon: Speist er sein Digitalboard schon mit einem effizienten Schaltnetzteil, setzt ein weiteres kleineres nicht mehr als 2,2 Watt um und hält trotzdem die HDMI-Einschaltbereitschaft aufrecht - unter Überwachung von nicht weniger als sieben Ein- und zwei Ausgängen.

Als Alternative zu HDMI bietet der AVR 4311 (etwa für den Anschluss des Players DBP 4010, 2000 Euro) eine Denon-Link-Schnittstelle an. Sie führt wie die HDMI-Ins zu den Tonprozessoren, sodass man auch für SACDs ein ordentliches Setup einstellen kann.

Der Sondervorteil des Denon-Link: Er leitet Synchron-Pulse zum Universal-Player zurück, was Jitter reduziert und die Präzision der D/A-Wandlung erhöht.

AV-Receiver Denon AVR 4311
Kostenlos im App-Store erhältlich: iPod-Bedienoberflächen zur Steuerung des AVR 4311 via WLAN und Netzwerk.
© Archiv

Es geht aber auch ohne, wie der AVR 4311 beim CD-Vorspiel bewies. Er spannte schon bei Normalansteuerung herrlich feingezeichnete und schillernd bunte Höhenhimmel auf. Von den Test-Konkurrenten gar nicht zu reden - selbst der Strahlemann-Vorgänger AVR 4310 (1/10) gab sich bedeckter. Er agierte allerdings untenrum etwas sturer, mit mehr Punch.

Bei den herkömmlichen Surround-Formaten zeigte der AVR 4311 - auch wenn es zum Punkteplus nicht ganz reichte - geradezu triumphierend, was er aus datenreduzierten Vorlagen alles herauskitzeln kann. Die Medeski-Band vom DTS-Sampler groovte, Pat Methenys DVD "The Way Up" entfaltete schon mit der Dolby-Digital-Spur erhabenen Glanz.

Der Wechsel auf DTS-HD-Master sorgte dann abermals für mehr Spannung und Luft. Die San Francisco Symphony von der Dolby Demo-Blu-ray trieb den Denon endgültig zu Höchstleistungen. Mit seinen besonders schön ausgeformten Bässen versuchte sich der Sony STR DA 5600 ES (Seite 30) zu wehren. Auch der AVR 4310 stand seinen Mann: impulsiv, stabil. Wer aber noch duftigere Geigenklänge, noch klarere Klavierläufe und prächtiger ausgeleuchtete Konzertsäle wünscht, kommt um den Denon AVR 4311 nicht herum.

Denon AVR 4311

Denon AVR 4311
Hersteller Denon
Preis 2200.00 €
Wertung 53.0 Punkte
Testverfahren 1.0

Nächste passende Artikel

Denon AVR-4311

Testbericht

AV-Receiver Denon AVR-4311
Arcam AVR 450

AV-Receiver

Arcam AVR 450 im Test
Denon AVR-X2000

AV-Receiver

Denon AVR-X2000 im Test
Denon AVR X4000 Test

AV-Receiver

Denon AVR X4000 im Test: Tower of Power
Denon AVR-4520

Testbericht

Denon AVR-4520 im Test
Denon AVR-4520 + DBT-3313 UD

Testbericht

Denon AVR-4520 + DBT-3313 UD im Test
Denon AVR-3313 AV-Receiver

Testbericht

Denon AVR-3313 im Test
Denon AVR 3312

Testbericht

Denon AVR 3312 AV-Receiver im Test
Überrasch’ mich!
mehrweniger

Mehr zum Thema

Denon AVR-3313 AV-Receiver

Testbericht

Denon AVR-3313 im Test

Denon AVR 3313, DBT 3313 UD

Testbericht

Denon AVR 3313 + DBT 3313 UD im Test

Denon AVR-4520 + DBT-3313 UD

Testbericht

Denon AVR-4520 + DBT-3313 UD im Test

Denon AVR-4520

Testbericht

Denon AVR-4520 im Test

Denon AVR-X2000

AV-Receiver

Denon AVR-X2000 im Test

Weiter zur Startseite