Class-A Verstärker
Audreal A 600 E im Test
Der Audreal A 600 E ist nicht im strengen Sinne ein Class-A-Verstärker. Warum ihm die Tester dennoch dieses Prädikat verleihen, verrät der Test.
Egal ob die Bezeichnung Class-A im strengen Sinne zutrifft oder nicht: Der A 600 E, der von der in der Universitätsstadt Chengdu alteingessenen Firma Xindak hergestellt wird, dürfte auch gerne Kaiser von China heißen.
"Alle Achtung!" knurrt wohl der Prüfer angesichts der raffiniert gestaffelten Seitenlamellen des Verstärkers (die größeren verdicken und verrunden sich nach außen zu). Da hat wohl ein tüchtiger junger Mensch eine Doktorarbeit zur Optimierung von Kühlprofilen geschrieben. Und von den sauberen Einlassungen in der sich zur Mitte hin sanft zu zwei Zentimeter Stärke aufschwingenden Front ganz zu schweigen: um die fingerschmeichelnde Maserung des Metall- Lautstärkeknopfes so schön hinzukriegen, braucht's ebenfalls mehr als eine Dorfschlosserei.
Audreal A 600 E: Aufbau
Werden die einzeln verschraubten Cinchbuchsen der Line- und Festpegel- Ins, die symmetrische XLR-Alternative und die WBT-Boxenklemmen noch mit einem Nicken wahrgenommen, löst die Beschäftigung mit dem dreiteiligen Gerätedeckel Kopfschütteln aus. Die Chengduer haben diese Guß-Profilplatten sandgestrahlt, anschließend den Grund belassen und nur die herausstehenden Rippen wieder geschliffen und gebürstet, so dass ein bereits dekadent feiner Eindruck entsteht. Egal! Wer die Platten zur Seite legt, wird sich angesichts des sich nun eröffnenden, wahrhaft kaiserlichen Anblicks ohnehin tief verneigen. Mit goldenen Lettern verkündet eine Aufschrift auf Chinesisch und Englisch, dass sich in einer Art Abschirmsaal zwei gigantische, für die Vor- und die Endstufen zuständige Ringkern-Umspanner befinden. In einer Garde-Formation paradieren nicht weniger als 24 flaschengroße, aus Japan bezogene Rubycon- Elkos davor.
Kaufberatung: Transistorverstärker bis 500 Euro im Test
Dazu kommt ein weiteres Multinetzteil. Dort unterstützen vier Eisenkerndrosseln insgesamt acht 2200er-Rubycons, die der Halbleiter-Prinzenschaft des Verstärker- Eingangs eine besonders leckere und reine Versorgungsspeise reichen. Mit entsprechender Hingabe nehmen sich die Transistoren der Eingangssignale an (bei XLR hilft noch ein vorgeschaltetes Klein-IC mit), damit über einen Punkt, der eine obere und eine untere Gegentaktstufe verbindet, bald ein ordentlicher Strom fließt. Zu dieser Stelle wird auch eine relativ anständige Portion des Ausgangssignals zurückgeschickt.
Im Falle von Abweichungen vermag diese korrigierend einzugreifen - und zwar mit einer (Komplikationen vermeidenden) Reaktionsschnelligkeit, die eine populäre Spannungs-Gegenkopplungsschleife bei weitem nicht bieten kann. Zuletzt schwitzen die acht extra fetten Sanken Ausgangstransistoren hüben und drüben nicht etwa direkt auf den wunderbaren Kühlkörpern, sondern auf einer schweren, fingerdicken Kupferschiene. Diese schlägt für sich allein genommen jedem Fass den Boden aus. Sie bringt uns auch dazu, dem A 600 E doch das Prädikat Class-A zu verleihen - auch wenn er an einer 8-Ohm-Box rein rechnerisch höchstens 7,12 Watt liefern kann, bis dass der Strom den Ruhe-Wert von 870 Milliampere übersteigt.
Hörtest
Im Hörraum bewies sich der Preis-Leitungs-Gigant endgültig - egal ob als Vollverstärker oder via Fix-In als Endstufe. Am liebsten nahm er symmetrische Signale an, wofür er sich mit mehr Licht in den Höhen bedankte. Ob XLR oder Cinch, er klang nicht nur angenehm, sondern so, dass die Tester ihn ins Herz schließen mussten: Ohne jede künstliche oder beengende Attitüde gut aufgelegt, lebendig und im besten Sinne zu jeglicher musikalischen Schandtat bereit. Zunächst musste er aber brav ein Streichquartett vorstellen. Was ihm ganz im Gegensatz zu minderen, härtlich-verkniffenen Stromsparern schon mal perfekt gelang - mit genau dem richtigen, mal süßen, mal zartherben Anstrich, einer innig-natürlichen Korpusresonanz und mit frisch und munter perlenden Flügel-Läufen.
Die einzelnen Töne könnten ruhig noch ein bisschen mehr glitzern, knurrte einer der Juroren - woraufhin aber jegliche Kritik für den Rest der Session verstummte. Den A 600 E schien der Vorwurf sowieso nicht zu kränken, der schaute seine Gegenüber umso freundlicher an!
Schließlich erbarmten sich die Juroren und legten Vienna Tengs "Inland Territory" auf. Endlich! Jetzt durfte der Amp aus Chengdu zeigen, dass er bei den Wirbeln auf die großen Becken riesige, dreidimensionale Höhenwolken fliegen lassen und dennoch auf Nervereien verzichten kann. Und ertönte die Stimme Tengs verführerisch, kam bei phantastisch treibenden, athletischen, wohlgeformten Bässen Partystimmung auf. Statt zur Faltboottour auf dem Bächlein lud der Audreal zu Sausen auf einem bunten Mississipi- Dampfer ein. Wer den A 600 E holt, wird ihm ein Leben lang dankbar dafür sein!
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