Testbericht
Audio Research DSPre im Test
Auf der Basis des erfolgreichen D/A-Wandlers DAC 8 stellt Audio Research die Wandler-Vorstufe DSPre vor. Ob sie klanglich ebenfalls begeistern kann verrät unser Test?
Es verwundert nicht weiter, dass Audio Research nach dem erfolgreichen USB-D/A-Wandler DAC 8 eine Vorstufe mit Digital-Eingängen bringt. Schließlich sind Vorverstärker die Spezialität der Marke - und solche Kombi-Geräte gerade sehr angesagt. So ist schon weniger als ein Jahr nach dem DAC 8 die DSPre für 8400 Euro da. Warum dies so relativ schnell ging? Nun, bereits die Analogschaltung des DAC 8 war hervorragend - und wurde für die DSPre übernommen. Auch die Neue besitzt folglich eine vollsymmetrische Schaltung aus FET-Einzeltransistoren, die Audio Research der Röhren-ähnlichen Kennlinien wegen gern einsetzt (die OP-Chips sind nur für die Einstellung der Arbeitspunkte zuständig). Zusätzlich gibt es in der DSPre noch Relais-Schalter für die analogen Eingänge und vier Lautstärke-Regel-ICs.
Die Schaltung der Digital-Parts übernahm man in Minnesota größtenteils vom DAC 8. Daher sind alle Digital-Eingänge der DSPre mit kleinen Print-Trafos entkoppelt, damit keine Brummschleifen entstehen können. Und die Vorstufe besitzt eigens von Audio Research geschriebene Treiberprogramme, dank derer sie via USB 24/192-Daten akzeptiert.Neu sind zwei mit "soft" und "sharp" bezeichnete Filter, die sich vor allem bei der Impulswiedergabe unterscheiden. Dabei leistet sich das "sharp"- mehr Vor- und Nachschwinger als das "soft"-Filter. Das Upsampling, das je nach Input-Rate (basierend auf 44,1 oder 48 kHz) entweder auf 176,4 oder 192 kHz hochrechnet, lässt sich vom Besitzer nicht beim USB-Eingang zuschalten - was durchaus sinnvoll scheint. Da dieser Input völlig asynchron zum Rechnertakt läuft, ist es hier wohl am besten, die nativen Daten zu verwenden. Bei den anderen Digital-Eingängen jedoch kann es mit weniger jitterfreien Quellen eventuell angeraten sein, das Upsampling einzuschalten.stereoplay widmete die ersten Versuche im Hörtest dem Verhalten des Upsamplings. Dazu nutzte die Redaktion die FireWire-S/P-DIF-Schnittstelle Weiss INT 202. Hier zeigte sich bei Musik, die sowohl im 96erals auch im 192er-Format vorlag, dass die niedrigere Datenrate trotz Upsampling der höheren unterlegen war. Letztere bot ein großzügigeres Klangbild und konnte mehr Details vermitteln.
Selbst mit reinen CD-Daten war der Unterschied zwischen Upsampling und nativer Betriebsart eher Geschmackssache. In der hochgerechneten Variante gab es zwar ein etwas weiteres Panorama zu bestaunen. Aber unbehandelt schien der Klang direkter und packender sowie etwas feiner in der Dynamik.
Per USB erkannten die Tester die klanglichen Vorzüge, die sie schon beim DAC 8 begeisterten. So marschierte auch die DSPre kraftvoll nach vorne und malte mit einer reichhaltigen Klangfarbenpalette.Interessant, wie sich die zwei Filter darstellten. Seinem Namen entsprechend zeichnete das "sharp" klare Konturen im Bass. Das "soft" hingegen kam gar nicht so weich, sondern bot den eleganteren Hochton, ohne Details zu verschweigen. Und obwohl es im Bass einen Hauch unpräziser blieb, bevorzugten die Tester das "soft"-Filter.So stellte sich die DSPre ihrem Bruder DAC 8. Dieser vermittelte zwar noch einen Tick mehr Details, doch die Tester entschieden sich für Punktegleichstand, da der Abstand etwa zum DAC 8 etwas geringer war als zum Ayre QB 9 24/192.Ihre Schokoladenseite zeigte die DSPre auch mit dem analogen Vorverstärker-Teil. Hier konnte sie nicht ganz die weiträumige Darstellung und die zauberhaften Farben der reinen Vorstufe Reference 5 abrufen, doch die DSPre griff herzhaft zu und überzeugte mit überschäumender Spielfreude. So gab es am Ende keine große Diskussion. Die neue DSPre ist für stereoplay ein glänzendes Highlight.
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