Testbericht

Audio Pro A.70 Set

16.1.2008 von Redaktion connect und Malte Ruhnke

Schneeweiß, aber nicht unschuldig: das Surround-Set von Audio Pro.

ca. 2:15 Min
Testbericht
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© Archiv

Den Anfang im Reigen macht die Avanti-Serie von Audio Pro, deren Boxen sich in edlem arktischem Hochglanzweiß präsentieren; alternativ gibt es nur noch eine Version in Schwarz, handwerklich (Stichwort Lackierung) ebenfalls sehr wertig verarbeitet. Dank gerundeter Formen, vor allem beim Subwoofer, sieht das Set recht schlank aus.

Dabei bauen etwa die Frontboxen mit 120 Zentimetern ordentlich in die Höhe. Deren technischer Aufbau ist einfach: Es sind Zweiwege-Modelle nach dem d'Apollito-Prinzip, was bedeutet, dass beide Tieftöner des 14-Zentimeter-Formats parallel sowohl Bass als auch Mittelton übernehmen müssen. Zwischen ihnen nimmt eine mit 19 Millimetern recht kleine Hochtonkalotte Platz, der eine gebeugte Schallführung zu gleichmäßigem Abstrahlverhalten und höherem Wirkungsgrad verhelfen soll. Zu hoch darf nämlich in solchen Konzepten die Trennfrequenz nicht werden, sonst löscht sich der Schall der beiden Konen ober- und unterhalb der Achse kräftig aus.

Ein akustisches Problem, was beim Center in liegender Anordnung noch gravierender wird, denn seitlich von seiner optimalen Hörzone sitzt ja im Heimkino durchaus noch der eine oder andere (Mit-)Hörer. Umso verwunderlicher, dass der Center A.20 ebenfalls auf ein Zweiwege-Design setzt, was ihm im Labor Probleme bereitete. Technisch top ist dagegen der massige Downfire-Subwoofer mit geschlossenem Gehäuse, der auf eine zusätzliche Bodenplatte hin spielt, die das Parkett zugleich vor hässlichen Spike-Löchern schützt. Flexibel ist er obendrein: Mit zwei Eingängen für LFE (Low Frequency Effect) und Stereo kann der Benutzer ohne Umwege und Y-Adapter einen AV-Receiver ebenso andocken wie einen (auftrennbaren) Zweikanalverstärker. Zur akustischen Angleichung von Woofer und Satelliten gibt es einen stufenlosen Phasenregler, allerdings keine Ortsentzerrung.

Hörtest ohne Subwoofer

Die erste Testrunde war im Stereo-Hörraum ohne Subwoofer-Hilfe zu absolvieren. Etwas schwer tat sich da die Audio Pro A.70 - präsent und antrittsstark ihr Charakter, doch allzu leichtfüßig und dünn ihr Tiefbassbereich. Den kann man mit Nähe zur hinteren Wand zwar quantitativ stützen, richtig trockenen Groove entlockt man ihr dabei aber auch nicht. Ein klassischer Grenzfall - mit Hochpassweiche und Subwoofer ist da in der Bewertung mehr drin.  

Hörtest mit Subwoofer

Am AV-Receiver Yamaha RV-X 3800   mussten zunächst die optimalen Einstellungen ausgelotet werden. Das ist entgegen der Meinung vieler Stereo-Traditionalisten kein Hexenwerk, ein Blick in die Messungen zeigt oft die erste Richtung an. Der Center-Kanal des Audio Pro blieb bei der Wiedergabe von Musik-DVDs besser abgeschaltet. Das kostete zwar mit Filmen und filmähnlich abgemischten Konzerten (Scorpions, "Acoustica") Mittenortung, war jedoch tonal ausgewogener und von der Raumtiefe her angenehmer.

Die weißen Audio Pros sortierten sich zwischen Spritzigkeit und räumlicher Darstellung ein und wählten ebenfalls eine tonal eher sanfte Gangart, ohne ganz die Dynamik des System Audio oder die natürliche Räumlichkeit des Canton-Pakets zu erreichen.

Kein einfacher Kandidat war dabei der Audio-Pro-Center, der abseits des idealen Hörplatzes so manche Sprachverfärbung und allerlei merkwürdige Phaseneffekte produzierte. Mit senkrecht gestelltem oder gar ausgeschaltetem Center überzeugte das Set zumindest mit Musik deutlich mehr. Filmfans, die lieber alleine hören, können auch getrost zu diesem 4.1-Setup greifen. Der geschlossene Subwoofer des Audio Pro tönte sauber, tief und druckvoll.


Audio Pro Avanti A.70 DC / A.20 DC / A.10 DC / SW 500

Audio Pro Avanti A.70 DC / A.20 DC / A.10 DC / SW 500
Hersteller Audio Pro
Preis 4000.00 €
Testverfahren 1.0

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