HiRes-Mobil-Player

Astell & Kern AK 120 im Test

4.6.2013 von Christine Tantschinez

Der mobile High-End-Player AK100 von Astell&Kern begeisterte die audiophile Gemeinde. Nun kommt der große Bruder AK120 - mit mehr Features, aber auch mehr Klang?

ca. 3:10 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Astell & Kern AK 120
Astell & Kern AK 120
© Astell & Kern

Pro

  • audiophiler Mobilplayer bis zu 192/24
  • jetzt auch mit Gapless
  • wohl bald auch als USB-DAC verwendbar

Contra

  • ist bei Cover-Bildern beschränkt auf 4.000 Pixel

Fazit

Jetzt geht's wirklich: Gapless kann der Neue auf jeden Fall und auch die anderen Neuerungen sowie der Klang sind gut geglückt. Und wenn das USB-Update kommt, hat man noch einen handlichen USB-DAC dabei.


Wenn man dem deutschen Vertrieb und seinem Chef, Robert Ross, Glauben schenken darf (und das darf man im Normalfall), verkauft sich der Astell&Kern AK100 quasi wie geschnitten Brot. Es scheint, als hätte der koreanische Hersteller iRiver mit seinem unter Pseudonym laufenden Audiophil-Porti einen Nerv getroffen. Vermutlich jenen Nerv, der bei Besitzern einer stattlichen HiRes-Audiosammlung auch schon mal schmerzhaft zusammenfährt, müssten sie die hochaufgelösten Daten für den mobilen Genuss auf irgendeine Art eindampfen. Hier bietet der AK100 genau die Features, die andere mobile Player bislang schmerzlich vermissen lassen: Unterstützung von FLAC und WAV mit bis zu 192kHz/24bit, feinster D/A-Wandler, Equalizer und sehr gute Messwerte. Vor allem der Klang war so überzeugend, dass der Autorin beim ersten Test die unfreiwilligen Zwangspausen beim Abspielen eines Albums völlig entgingen - Gapless wurde bislang nicht unterstützt. Dies und der leicht erhöhte Ausgangswiderstand des Kopfhörerausgangs (22O) sorgten doch für etwas Unmut unter manchen potentiellen Kunden.

Bildergalerie

Astell & Kern AK 120

Bilder: Astell & Kern AK 120

Die beiden Astell&Kern-Portis mit Größenmassstab iPhone5.

Astell&Kern AK 120: Funktionen

Zum AK100 gesellt sich nun noch ein weiterer mobiler Audiophiler aus dem Hause Astell&Kern. Der Bruder (ganze zwei Zentimeter länger) namens AK120 will den Erfolg des Erstgeborenen noch toppen. Mit - klar - Gapless-Playback, gleich zwei Spitzen-Wandlern vom Typ Wolfson WM8740, größerem internen Speicher (64 Gigabyte) samt zwei Steckplätzen für jeweils nochmals bis zu 64 GB fassende Micro-SD-Karten, und einem leistungsstärkeren Lithium-Polymer-Akku. Auch der Ausgangswiderstand wurde gesenkt - auf dem Papier sind es nun drei Ohm, im AUDIO-Messlabor nachgewiesene fünf Ohm - und dürfte nun mit fast jedem Kopfhörer gut harmonieren.

Zusätzlich haben sich die Koreaner auch noch ein bisschen Gedanken um die Bedienung gemacht, das User Interface optimiert und neu gestaltet - so startet der AK120 direkt mit einem Icon-Menü statt nüchterner Optionsliste. Treu blieb man den bewährten Tugenden wie das auf 150 Stufen regulierende Lautstärke-Rädchen, der schwarzen, gebürsteten Aluminiumhaut an Front und Seiten und der per Tastendruck gelieferten Übersicht aller in "Mastering Quality Sound" vorliegenden Tracks - also alles jenseits der CD-Qualität von 44,1kHz und 16bit.

Praxis: HiRes-Musik-Downloads

Wer übrigens die passenden Cover zu seinen FLAC-Alben auf dem Display sehen will, sollte diese unbedingt in die Dateien integrieren, als JPG mit nicht mehr als 4.000 Bildpunkten. Mac-Nutzer müssen zwar auf die Nutzung der beiliegenden Verwaltungssoftware verzichten, können den Player aber einfach per Drag'n Drop aus dem Finder mit Musik bestücken.

Astell&Kern AK 120: Hörtest

Klanglich ist die Verwandtschaft zum AK100 deutlich hörbar. Der Neue hat mehr Kraft und gab diese dank verbesserter Ausgangsspannung auch am Kopfhörer mit deutlicheren Dynamiksprüngen, knackigen Konturen und einer insgesamt leichtfüßigeren, spielerischen Souveränität wieder. Er staffelte tiefer und besser in den Raum hinein, ließ den prägnanten Basslauf in Muses "Madness" (die 96/24-HD-Version) prickelnder wirken, Streicherbögen der Trondheim Solistene (in "Folk Style" mit 192kHz/24bit) dreidimensionaler über die Saiten kratzen und fächerte das Zusammenspiel der handgemachten Drums mit den filigranen Synthies von "Me And My Drummer" deutlicher auf. Allerdings hielt der kleine Astell&Kern mit natürlicheren, etwas mehr in den Vordergrund gerückten Stimmen noch sehr gut dagegen und zeigte mehr Gespür für weibliche Tonlagen.

Soweit zur Gegenwart, aber die Zukunftsaussichten des AK120 sind sogar noch weit verlockender. Mit seinen beiden Wandlerchips soll er sich nicht nur als D/A-Wandler über den optischen Eingang nutzen lassen, sondern auch Musik via USB vom PC interpretieren können. Außerdem gibt es Pläne für die Erweiterung der Formateliste um DSD. Ob und wann dies aber vom Astell&Kern 120 verstanden wird, steht leider noch nicht fest. So oder so ist er die konsequente Fortführung einer sehr guten Idee - und wird sicher weg gehen wie geschnitten Brot.

 

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