AirPlay-Speaker
B&W A5 & A7 im Test
Mit den AirPlay-Systemen A5 und A7 schickt B&W ein Spezialisten-Team auf eine wichtige Mission. Der Auftrag: Die musikalische Eroberung der Wohnräume - natürlich kabellos.
Der Zeppelin Air von Bowers&Wilkins hat es noch: das Dock, auf dem iPhone, iPod und iPad aufsitzen können zum Tanken von Energie und Weiterreichen von Digitalmusik. Seit dem Wechsel von der 30-poligen Schnittstelle zum winzigen Lightning-Universal-Anschluss an den Apple-Geräten ist das Dock allerdings nicht mehr so attraktiv. Zwar funktioniert es nach wie vor mit einem Adapter, aber das weiße wackelige Stück Plastik inmitten des stilsicheren Designs ist wenig befriedigend.
B&W A5 & A7: Ausstattung
So steckt wohl auch Kalkül dahinter, wenn B&W die neueste Generation an AirPlay-fähigen Soundsystemen namens A5 und A7 komplett ohne Andockstelle ausstattet. Zum einen weiß man ja nie so recht, wann sich Apple wieder ein neues Interface ausdenken mag, das Überarbeitungen und weitere Lizenzgebühren nach sich zöge. Und zum anderen: Wenn das Ding AirPlay hat, wozu noch ein Dock?
Schließlich ist das die große Stärke des AirPlay-Streaming-Standards: Die Quelle muss nicht erst mühevoll irgendwo angeschlossen werden, alles geht über ein WLAN-fähiges Netzwerk. Beide B&W-AirPlay-Speaker sind komplett mit allem ausgestattet, was es dazu braucht: Ethernet- und schneller WLAN-Zugang, Digital-Verstärker, Stereo-Lautsprecher und natürlich die nötige Software-Intelligenz. Die größte Schwierigkeit besteht darin, die displaylosen Geräte nur anhand ihrer einzigen LED und deren Morse-Farb-Code in das heimische Netzwerk einzuklinken. Dazu hat B&W eigens eine Setup-App geschaffen, die den Besitzer Schritt für Schritt durch den Installationsprozess führt. Und für den Fall eines unerwarteten Scheiterns gibt es den Reset-Knopf an der Rückseite.
B&W A5 & A7: Anschlüsse
Einmal im Netzwerk eingeklinkt, lassen sich beide Systeme lässig über die Apple-Portis steuern - und mittels der kieselsteinförmigen Fernbedienung. Ihr einziges Manko: der fehlende Mute-Knopf, der das System auf die Schnelle zum Schweigen bringt. Bei der Eingangswahl (die LED zeigt mit verschiedenen Farben den gerade gewählten Input an) zeigen sich - neben der offensichtlichen Größe - auch schon die ersten Unterschiede zwischen dem kompakteren A5 und dem deutlich fülligeren A7. Während der A5 nur noch einen weiteren 3,5-mm-Aux-Eingang aufweisen kann, bietet der A7 einen analogen sowie digital-optischen Zugang nebst einer USB-2.0- Schnittstelle. Praktisch: Dort könnten Computer andocken, um Musik über nicht-AirPlay-fähige Software (wie etwa Decibel, Media Monkey) oder in von AirPlay nicht mehr unterstützten Auflösungen oberhalb von 16/44,1 abzuspielen.
B&W A5 & A7: Aufbau
Auch in puncto Chassis-Bestückung gibt es natürlich Unterschiede bei den A-Klasse- Modellen. Der A5 ist mit jeweils zwei Hoch- und Tiefmittelton-Treibern unter dem schwarzen Stoffgrill ausgestattet, der A7 holt sich zur Unterstützung seiner beiden Mitteltöner einen extra Tieftöner hinzu. Geerbt haben beide als echte B&W-Sprösslinge die Nautilus-Technologie: Der Aluminium-Hochtöner in beiden Systemen ist mit dem gleichen röhrenartigen Luftauslassprinzip versehen, das auch in den High-End-Boxen der Marke zum Einsatz kommt.
Und auch die "Flowport" genannte Bassreflexöffnung mit den charakteristischen Golfball-Noppen hat sich bereits in Edel-HiFi bewährt. Ein DSP übernimmt bei beiden Systemen die Rolle als Aktivweiche und weist den Treibern die jeweils perfekt abgestimmten Frequenzanteile zu. Das hat seinen Sinn: Bei kompakten Systemen ist dies mitunter die einzige Möglichkeit, trotz dicht beieinander liegenden Speakern noch Abbildung zu erzeugen.
B&W A5 & A7; Hörtest
Das gelang dem A7 erwartungsgemäß besser als dem A5, wobei beide mit beeindruckender Pegelfestigkeit aufspielten - wie Aktiv-Boxen der doppelten Größe. Selbst der sehr kompakte A5 könnte allein mühelos ein Wohnzimmer rocken, der A7 noch mit angeschlossenem Esszimmer. Die Stärke des A7 lag im wahnsinnig kraftvollen Bassfundament, der A5 beeindruckte mit für seine Größe erstaunlich homogenem und voluminösem Klang. Besonders Gittarenkörper in Zusammenspiel mit zarten Frauenstimmen klangen über beide Boxen herausragend. Eine nicht zu niedrig platzierte Aufstellung in Wandnähe und auf solidem Untergrund (wie etwa ein Sideboard) hilft dabei sehr gut. Lediglich an die Natürlichkeit und Abbildung des Zeppelin Air, der die Hochtöner an den Zipfeln seiner Zigarrenform trägt, konnten sie beide nicht ganz heranreichen.
Fazit
Das A-Team von B&W löst seine Aufgabe mit Bravour: klingt hervorragend und passt mit Design und Funktion wirklich in jede Wohnung - wie klein oder hip sie auch sein mag. Schön, wenn so ein Plan funktioniert, oder?
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