Testbericht

Adam A5

8.9.2008 von Redaktion connect und Malte Ruhnke

High-End-Box, PC-Speaker oder Studiomonitor? Die neue Adam Audio ist alles in einem. Macht nichts: Bei dem Preis kann man sich auch mehrere Paare leisten

ca. 2:35 Min
Testbericht
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© Archiv

Können Studiomonitore so viel Hörspaß bereiten wie HiFi-Boxen? Für den Berliner Spezialisten Adam Audio kein Thema - man entwickelt von Anfang an für beide Welten.

Die Aktivbox A_5 für 670 Euro in erster Linie als Einstieg in den guten Klang am PC konzipiert. Dass die A5 ein echter Klangtipp auch für klassische HiFi-Hörer ist, entdeckte die Redaktion erst im Laufe des Tests.

Gut gebaut

Wie viele Studiomonitore arbeitet auch die A_5 als Aktivbox, dockt also praktischerweise direkt an den Computer, einen Netzwerkplayer oder das Notebook an. Für Adam-Entwickler Klaus Heinz ist die Aktivtechnik aber auch eine Philosophiefrage: Mit zwei getrennten Endstufen sowie einem  komplexen Filter- und Entzerrernetzwerk schöpft er die Möglichkeiten seiner Chassis viel besser aus als mit einer passiven Weiche.


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Die Signalschleife "Stereo Link" regelt die zweite Box. Rechts daneben symmetrische und asymmetrische Eingänge. Die zahlreichen Filterregler helfen bei der Raumanpassung.
© Archiv

So kann der firmeneigene Hochtöner namens A.R.T. bis 2_200 Hertz hinunter arbeiten.  Er besteht nicht wie eine herkömmliche Kalotte aus Magnet, Schwingspule und Membrankuppel, sondern aus einer versteiften Folie mit aufgedruckten Leiterbahnen. Membran und Schwingspule sind somit eins. Um eine möglichst große Wirkfläche und gutes Rundstrahlverhalten zu kombinieren, wird die Folie vielfach im Zickzack gefaltet.

Tiefe und mittlere Töne gibt bei der A_5 ein 13-Zentimeter-Konus aus Kohlefaser und dem Spezialschaumstoff Rohacell wieder. Das Tiefton-Fundament stützen zwei Bassreflexkanäle, die auf der Front der Box enden - was dem Profi-Anwender die Möglichkeit gibt, den Lautsprecher nicht nur mittels Schrauben direkt an der Wand zu befestigen, sondern sie auch direkt in die Wand eines Übertragungswagens einbauen zu können. Für den normalen Einsatz am PC gibt es passende Tischständer, die auch gleich für die klangwichtige Einwinkelung der Box zum Hörer hin sorgen.

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Der Neodym-Tieftöner bietet hohe Reserven. Darunter Bassreflexrohre sowie Hauptschalter. Der Lautstärkeregler kontrolliert die zweite Box mit.
© H.Härle

Gut durchdacht

Der Bassbereich, der bei Wandmontage und Schreibtischbetrieb verstärkt werden würde, lässt sich mit einem Regler absenken, die zweifache Anpassung der Höhen kommt dagegen nur bei extrem ungleichmäßig bedämpften Räumen zum Einsatz. Eigentlich hat die A_5 noch weitere Equalizerfunktionen, doch diese verbergen sich hinter Gummiknöpfen und dienen nur der werksinternen Kalibrierung jeder Box. So kann der Hersteller ohne großen Aufwand perfekte Paargleichheit erreichen und die Ortungsschärfe gerade im Nahfeld verbessern.

Wer schon mit Monitoren am PC gearbeitet hat, wird öfter einen Stereo-Lautstärkeregler vermissen. Adam löst das Problem besonders trickreich: Jede Box ist nicht nur an der Frontseite im Pegel einstellbar, sondern kann über ein Kabel zur Nachbarin diese auch gleich mitregeln. Daisy-Chain - zu deutsch: Gänseblümchenkette - nennen Tontechniker so eine Signalschleife. XLR-Eingänge und Schraubengewinde für die Wandmontage erweisen sich zudem im Studiobetrieb als nützlich.

Gut gemacht

Seit einem Jahr dient die Genelec 6020 A als Referenz am AUDIO-Computer, konnte sich im großen Hörraum jedoch nie so ganz durchsetzen. Das gelang dafür der Adam. Sie legte los wie die Feuerwehr, überflügelte die kleine Finnin beim "Waltz for Eva and Che" ("Evita"-Soundtrack, Warner) in puncto Größe, ging pointierter, fundamentaler und direkter zur Sache. Dass ihr Bass dabei weder die Tiefe noch die etwas zurückhaltende Ehrlichkeit der Genelec zeigte, war angesichts seines präzisen Timings dem Hörspaß eher zuträglich. Das riesige Klangbild wuchs so mehrfach über das Boxenvolumen hinaus.Ähnliche Verhältnisse auch bei Strawinskys "Sacre du Printemps" (Janssons, RCO Live): einen Tick neutraler, zurückhaltender und räumlicher die Genelec; dafür zupackender, detaillierter und vor allem in den Paukeneinsätzen dynamischer die Adam. Als dritte im Bunde gesellte sich noch die Dynaudio MC_15 (7/07, ebenfalls 75 Punkte) dazu: Sie ging weniger furios als die anderen zu Werke, war auch etwas weiträumiger, sanfter und langzeittauglicher - die Strahlkraft und Prägnanz der Adam erreichte sie nicht.

ADAM A 5

ADAM A 5
Hersteller ADAM
Preis 0.00 €

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