Testbericht

Accuphase E-450

10.1.2008 von Redaktion connect und Lothar Brandt

Mit dem E-450 will sich Accuphase mal wieder selbst übertreffen. Wir haben den Vollverstärker getestet.

ca. 2:05 Min
Testbericht
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  1. Accuphase E-450
  2. Datenblatt
Accuphase E-450
Accuphase E-450
© Archiv

Pro

  • geringer Ruhestrom
  • kontrollierter Bass
  • Spritzigkeit

Contra

  • benötigt einige Vorglühzeit

Fazit

Audio-Urteil: 125 von 150 Punkten, sehr gut; Preis/Leistung: überragend

Ein neuer Vollverstärker von Accuphase hat es doppelt schwer. Jeder erwartet neue Bestmarken - nur die Messlatte, meist aus eigenem Hause, hängt enorm hoch. Der E-450 für 6.000 Euro markiert in der Produktriege der Japaner das neue Top-Modell der sogenannten Class-AB-Vollverstärker.

Keine Spannung

In Class-AB-Amps wie dem E-450 fließt im Ruhezustand nur ein sehr geringer Strom. Die Leistungsausbeute liegt deshalb sehr viel höher. Schlecht ausgelegte Schaltungen mit kompromissbehafteten Bauteilen - bei Accuphase aber ohnehin außen vor - können hier das Musiksignal verzerren. Mit Strom und Spannung hat auch die wichtigste technische Neuerung zu tun, die der E-450 gegenüber seinem Vorgänger E-408 (5900 Euro) aufbietet. Von der Über-Vorstufe C-2810 hat er die "AAVA-II"-Lautstärkeregelung übernommen.

h.härle
Die Fernbedienung ist gewohnt edel und funktionell
© H.Härle

Diese "Accuphase Analog Vari-Gain Amplifier"-Technologie verzichtet komplett auf Spannungs-Potentiometer im Signalweg. Stattdessen werden die Eingangsspannungen in Ströme umgesetzt, die wiederum ein Mikroprozessor je nach Stellung des Volume-Knopfes mit der Genauigkeit von 65.536 (2 hoch 16) Stufen in ihrer Stärke regelt.

Kaufberatung: Vollverstärker im Test

Anschließend wandelt die Schaltung die Ströme wieder in Spannungen um. Vorteil: Weder Frequenzgang noch Rauschabstand werden vom Lautstärkesteller beziehungsweise Abhörpegel beeinflusst.

Reichlich Spannung

Der Accuphase E-450 benötigte etliche Vorglühzeit, bis er sich gegenüber dem E-408 richtig in Szene setzen konnte. Dann aber schob er sich leise, manchmal auch laut und gar nicht heimlich in höchste Regionen. Die subtilen, sich zum Teil überlagernden Ein- und Ausschwing-Vorgänge, welche "Siegfrieds Trauermarsch" zum spannungsgeladenen Hör-Erlebnis machen, packte der E-408 etwas dichter, während der E-450 die zahlreichen Bläserstimmen minimal plastischer, einen Hauch nuancierter darzustellen wusste. Schlicht perfekt schafften beide die Raumaufteilung in den berückenden Live-Aufnahmen der AUDIO-CD "pure music Vol. 1" (Sennheiser): etwas breiter der Etablierte, etwas tiefer der Herausforderer.

h.härle
Hinter der typischen Klappe stecken nützliche Neben-Funktionen
© H.Härle

Reichlich Spannung war auch in den Pop- & Rock-Runden geboten. Je nach Härtegrad, Aufnahme-Philosophie und nicht zuletzt den angeschlossenen Lautsprechern begeisterte die blitzsaubere Spritzigkeit des 450 mehr als bei jedem anderen von AUDIO je geprüften Vollverstärker.

Praxis: Bi- und Tri-Amping

Hinzu kam ein geradezu modellhaft konturierter und faszinierend kontrollierter Bass. Ob Indigo Girls oder Kari Bremnes, ob Tony Joe White oder Dream Theater: Da war stets eine Spur mehr Information, die zwar nicht für einen vollen Punkte-Schritt, aber für  einen winzigen Vorsprung sorgte. Mit dem E-450 hat sich Accuphase tatsächlich wieder einmal selbst übertroffen.

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Gute Einsicht: das Innenleben im Accuphase E-450
© H.Härle

Fazit:

Der Accuphase E-450 nimmt die Top-Position unter den weltbesten Vollverstärkern jetzt allein ein - mit Fug und Recht. Ein Meisterstück.

Accuphase E-450

Accuphase E-450
Hersteller Accuphase
Preis 6000.00 €
Wertung 125.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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