Firmenportrait

Kopfhörer-Hersteller Stax im Portrait

4.2.2014 von Marco Breddin

Das elektrostatische Prinzip basiert auf einer hauchdünnen schwingenden Folie. Der Kopfhörer-Hersteller Stax beherrscht dies wie kein anderer.

ca. 2:10 Min
Ratgeber
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Stax SR-009
Stax SR-009
© Stax

Seine unternehmerische Tätigkeit startete Naotake Hayashi, Gründervater von Stax, bereits 1938 und beschäftigte sich von Anbeginn intensiv mit dem elektrostatischen Arbeitsprinzip von Schallwandlern. Kein leichtes Unterfangen, Materialien und Herstellungsverfahren eigneten sich derzeit schwerlich für eine industrielle Fertigung.

Nach dem Zweiten Weltkrieg sammelte Hayashi dann als Toningenieur in Shanghai große Erfahrungen, die mit den Grundstein für das Unternehmen Stax legten, das unter diesem Namen 1950 in Erscheinung trat.


Stax SRS 002
Unterwegs in den klanglichen Olymp: Die Kombi SRS-002 beschert dem anspruchsvollen und mobilen Musikfreund elektrostatisches Klangvergnügen auf kleinstem Raum.
© Stax

Elektrostatische Kopfhörer

Erste Produkte waren hochwertige Kondensator-Mikrofone, diese basieren auf dem elektrostatischen Prinzip. Es folgten dann Tonabnehmer, ebenfalls mit Kondensatortechnik und mit der damals revolutionär niedrigen Auflagekraft von nur einem Gramm.

Besonderes Aufsehen erregte Stax dann 1959 mit dem SR-1, dem ersten elektrostatischen Kopfhörer der Welt. Dessen Grundkonstruktion war bis 1995 in seinem letzten Nachfolger, dem SR-5NB, im Einsatz. Die technische Herausforderung für den SR-1 war gewaltig, denn es galt, Membranfolien, zigfach dünner als ein menschliches Haar, mit Metall zu beschichten und für den Dauerbetrieb fit zu machen. Bis heute geschieht das bei Stax in penibler Handarbeit unter Reinraumbedingungen.

Stax-Test-Kopfhörer beim SWR
Auch bei den Profis beliebt: Zur Kontrolle sensibler Aufzeichnungen nutzt der SWR einen Stax Lambda.
© SWR

Es lag nahe, das Arbeitsprinzip in größeren Dimensionen zu nutzen und auf Lautsprecher anzuwenden. 1960 zeigte Stax den ersten elektrostatischen Vollbereichs-Lautsprecher, den ESS 3A. Hayhashi präferierte dieses Prinzip gegenüber dem dynamischen, da sich grundlegende Nachteile klassischer Schallwandler wie Hysterese-Verluste im Antrieb umgehen lassen. Doch nicht nur mit Tonabnehmern und Kopfhörern betraten die Japaner erfolgreich neue Pfade.

Stax Kopfhörer-Verstärker
Für den SR-009 offeriert Stax Audiophilen gleich zwei Speiseteile zur Wahl, einmal mit integrierten Schaltungen, einmal als Röhrenversion.
© Stax

Stax-Verstärker

Hayashis Sohn Takeshi trat 1972 ins väterliche Unternehmen ein, er wirkte federführend an der Konstruktion des ersten Stax-Verstärkers mit. Der DA 300 wurde zur Grundlage weiterer Amps, die 1987 in den gigantischen, 1000-Watt starken und über 100 Kilo schweren DMA-X1 Monoblöcken gipfelten. Mit dem Einzug der Digitaltechnik erweiterte Stax das Portfolio. Der CD-Player Quattro setzte Maßstäbe, ihm folgten audiophile D/A-Konverter in Multibit-Technik und mit Röhrenausgangsstufe.

Nicht nur die bevorzugte Röhrentechnik zeigt, dass das wahre Herz der Hayashis stets für die Analogtechnik schlug. So wurden die Kopfhörer, die längst synonym für Stax standen, weiter verfeinert und ebenfalls mit Röhren-Speiseteilen ausgestattet.

Große Membranen

Insbesondere gelang es den Entwicklern, die Trägerfolie dünner und damit leichter zu gestalten. Ihre Auslenkung lässt sich umso präziser beherrschen, je geringer deren Gewicht ausfällt. Im Vergleich zu Modellen aus den Siebzigern konnte Stax die Masse der Trägerfolien bis heute beinahe halbieren - auf ein weniger als vierzigstel der menschlichen Haaresbreite.

Das ermöglicht größere Membranen, die tiefe Frequenzen besonders naturgetreu reproduzieren. Weiterer Vorteil der großen Membranen: Der eigentliche Schallwandler, und damit der Ort der Schallentstehung, deckt das gesamte Ohr gleichmäßig ab. Musik wird dadurch viel natürlicher, vergleichbar mit der Wiedergabe über Lautsprecher, empfunden. Nur müssen diese, um mit einem Stax gleichzuziehen, zur Welt-Elite zählen.

Es ist diese Natürlichkeit, weswegen beispielsweise BMW zum Optimieren der Geräusche im Fahrgastraum seiner Modelle auf Spitzen-Kopfhörer von Stax setzt. Stax hat die Messlatte für Kopfhörer immer wieder nach oben erweitert und definiert heute mit dem SR-009 (Test) einmal mehr den Stand der Technik - nicht nur um Haaresbreite.

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