Glossar

Die Grundbegriffe der Raumakustik

11.3.2015 von Malte Ruhnke

Von Absorption bis Wellenlänge: Wir erklären in diesem Glossar die wichtigsten Grundbegriffe der Raumakustik.

ca. 1:50 Min
Ratgeber
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Japanische Aufstellung
Raumakustik lässt sich mit ein paar Grundbegriffen leicht verstehen.
© Weka/ Archiv

Wir erklären hier in knapper Form die Grundbegriffe der Raumakustik:

Absorption

Bedämpfung von Luftschall. Die meisten absorbierenden Materialien wie Stoff, Teppich oder Polster dämpfen unterschiedliche Frequenzen unterschiedlich stark, man spricht hier vom Absorptionsgrad.

Beugung

Treffen Schallwellen auf ein im Vergleich zur Wellenlänge kleines Hindernis, "umgehen" sie dieses durch das Phänomen der Beugung, die auch an Kanten auftritt.

Dezibel (SPL)

Einheit für Schallpegel. 0 Dezibel (SPL) entsprechen etwa der menschlichen Hörschwelle, 100 Dezibel einem Popkonzert auf hinteren Plätzen, 130 Dezibel der Schmerzwelle. Die Skala ist logarhythmisch, eine Zunahme von +10 Dezibel wird etwa als doppelte Lautstärke empfunden, +20 dB als vierfache etc.

Diffusion

Schallreflexion, bei der das Schallereignis in möglichst verschiedene Richtungen zerstreut, jedoch nicht bedämpft wird. Die Diffusion ist gerade in kleinen Räumen anzustreben.

Direktschall

Jener Schallanteil, der den Hörer von der Schallquelle (Lautsprecher, Instrument, Stimme) ohne Umwege als erster erreicht.

Echo

Reflektierte Schallanteile, die Menschen als getrenntes Ereignis wahrnehmen. Hierfür müssen sie um mindestens 0,05 Sekunden gegenüber dem Direktschall verzögert ankommen, was in Hörräumen manchmal als Mehrfachreflexion (Flatterecho) für die Trübung des Hörgenusses sorgt.

Frequenz

Maßeinheit für Tonhöhe in Hertz (= Schwingungen pro Sekunde). Folgende Bereiche können Menschen hören: 20 bis 80 Hz (Tiefbass), 80 bis 200 Hz (Oberbass), 200 bis 500 Hz (Grundton), 500 bis 1000 Hz (Mittelton), 1000 bis 3000 Hz (Präsenz), 3000 bis 6000 Hz (Brillanz), 6000 bis 20.000 Hz Hochton.

Hall

Summe aller Schallreflexionen, die je nach Raum in Frequenz und Zeit unterschiedlich stark auftreten, verschiedene zeitliche Muster aufweisen können und mehr oder minder langsam verklingen.

Hallradius

Abstand zwischen Schallquelle und Hörer, bei der direkter und indirekter Schall etwa gleich stark auftreten; meist frequenzabhängig.

Indirektschall

Schallanteile, die den Hörer von der Schallquelle nur über Reflexionen oder Mehrfachreflexionen erreichen.

Nachhallzeit

Zeit, die vergeht, bis das Hallfeld in einem Raum um den Faktor 1000 (oder -60 dB) abgeklungen ist. Fachbegriff: RT60.

Raummode

Stehende (Bass-)Welle, die sich durch Mehrfachreflexion zwischen gegenüberliegenden Wänden aufschaukelt und zu Dröhnen führt.

(Diskrete) Reflexion

Einmalige Spiegelung einer Schallwelle an einem schallharten Hindernis ausreichender Größe (groß gegen die Wellenlänge).


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Richtwirkung/ Bündelungsmass

Angabe, wie stark ein Lautsprecher oder ein Musikinstrument den Schall auf einen engen Winkel fokussiert, meistens deutlich frequenzabhängig.

Wellenlänge

Strecke, die eine Schallwelle zurücklegt, während sie einmal zum Druckmaximum, zum Minimum und wieder zurück geschwungen ist. Berechnung: Wellenlänge = Schallgeschwindigkeit (340 m/s) geteilt durch Frequenz. Viele akustische Effekte wie Absorption, Bündelung und Beugung sind abhängig von der Wellenlänge.

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